Razzien gegen mutmaßliche Islamisten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen ist am heutigen Mittwochmorgen zu Durchsuchungen gegen mutmaßliche Islamisten in mehreren Städten ausgerückt.
Einsätze habe es unter anderem in Duisburg und Dortmund gegeben, berichtete die „WAZ“ in ihrer Online-Ausgabe. Das Landeskriminalamt bestätigte die Polizeieinsätze in den Bundesländern. Die Behörde sei selbst involviert, sagte eine Sprecherin. Für weitere Informationen verwies sie auf die Bundesanwaltschaft, von der aber keine Stellungnahme zu erhalten war. Die Razzien laufen derzeit noch.
So gab es in Düsseldorf gab es gegen sechs Uhr morgens in Oberbilk im sogenannten „Maghreb-Viertel“ einen großen Einsatz. Dabei soll auch ein Auto aufgebrochen und durchsucht worden sein. Auch um neun Uhr waren noch Einsatzkräfte in der Lessingstraße. Ein Teil der Straße ist abgesperrt, mehrere Mannschaftswagen sind noch vor Ort.
Durchsuchungen soll es auch in Duisburg-Rheinhausen in den Privat- und Geschäftsräumen von Hassan C. geben. Der Prediger ist dem Verfassungsschutz bekannt, weil ihm Kontakte in die radikal-salafistische Szene nachgesagt werden. Er steht deshalb unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden.
Die beiden mutmaßlichen Attentäter des Bombenanschlags auf den indischen Sikh-Tempel in Essen sollen bei ihm verkehrt haben. Neben seinem Reisebüro befinden sich Räumlichkeiten, in denen C. Jugendlichen angeblich Arabisch beibringt und aus dem Koran vorliest. C. bestritt, die Sikh-Attentäter zu kennen. Er bestätigte aber, Arabisch zu lehren.
Festnahmen hat es laut Auskunft der Polizei bislang noch nicht gegeben.
Der „WAZ“ zufolge richtet sich der Einsatz vornehmlich gegen islamistische Prediger, die im Verdacht stünden, junge Männer für den bewaffneten Kampf in Syrien und im Irak zu rekrutieren.
von
Günter Schwarz – 10.08.2016