Entgleisungen in Serie: Trump – Egomane, Brandstifter, Albtraum
Man stelle sich vor, Donald Trump würde tatsächlich US-Präsident – es wäre ein Albtraum für die USA und eine Katastrophe für die Welt. Die neueste Zweideutigkeit ist nur eine von sehr, sehr vielen Entgleisungen, die alle eines zeigen: Er darf nicht ins Weiße Haus! Aber: Sie haben auch ihr Gutes.
Wenn Donald Trump zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten gekürt sei, dann werde er schon staatsmännischer auftreten – das hatten führende Republikaner gehofft und es den Wählern versprochen. Genau das Gegenteil ist aber passiert: Tag für Tag überbietet sich Trump mit neuen Entgleisungen. Er beleidigt die Eltern eines gefallenen US-Soldaten, fordert Russland auf, die Mails von Hillary Clinton zu hacken und nun – und das ist ein neuer Tiefpunkt – stiftet er mit zweideutigen Äußerungen Waffenbesitzer an, Clinton auf ihre Weise zu verhindern.
Nach einem Proteststurm gibt Trump wieder den Medien die Schuld: Die hätten seine Aussagen falsch interpretiert. Aber wer sich Trumps schwadronierende Äußerungen mehrfach anhört, kann keine Zweifel haben – zumal Trump schon mehrfach zur Gewalt aufgerufen hat. Der Secret Service jedenfalls nahm seine Aussage sehr ernst. Und der ehemalige CIA-Chef und Republikaner Michael Hayden warnte: Hätte ein normaler Bürger dies gesagt – man hätte ihn im Polizeiwagen verhört.
Kein Scherz, sondern geistige Brandstiftung
Der führende Republikaner Paul Ryan sprach zwar von einem misslungenen Scherz. Doch in einem Land mit mehr als 300 Millionen Waffen – die sich leider auch in den Händen psychisch labiler Menschen und radikaler Waffenlobbyisten befinden – ist dies kein Scherz, sondern geistige Brandstiftung.
Erneut zeigt sich: Wenn sich Trump nicht an den Teleprompter hält und unreflektiert schwafelt, zeigt er sein wahres Gesicht. Er ist ein gefährlicher Rechtspopulist, der zu Kurzschlussreaktionen und Gewalt neigt; ein nicht lernfähiger Egomane, der sich wie ein Schulhofrüpel verhält. Trump im Weißen Haus, der Atomkoffer in seiner Hand – ein Albtraum, den man sich nicht vorstellen mag!
Republikaner müssen sich dringend distanzieren
Mehr als 50 Republikaner haben sich in einem offenen Brief von Trump distanziert. Auch sechs republikanische Senatoren hatten den Mut, Trump die Stirn zu bieten. Wenn die traditionsreiche Partei Abraham Lincolns nicht endgültig zu einer rechtspopulistischen Bewegung werden will, dann müssen dringend weitere Republikaner Trump die Gefolgschaft verweigern.
Das einzig Gute an den schockierenden Äußerungen: Immer mehr noch unentschlossene Amerikaner werden sich mit Grausen von Trump abwenden.
von
Günter Schwarz – 11.08.2016