Seit einem Jahr sind die Sicherheitsmaßnahmen an einigen Stadtgerichten des Landes deutlich verschärft worden. Am Eingang stehen Sicherheitspersonal, Metalldetektor und Röntgengerät, was an den Gerichten in Kiel beispielsweise bereits seit Jahren Gang und Gebe ist.

Die Sprache ist hier in Dänemark von den Gerichten in Aalborg, Aarhus, Glostrup und København. Eigentlich sollte die außerordentliche Bewachung der Gerichte im vergangenen Monat enden. Doch jetzt wurde beschlossen, dass die Bewachung der Stadtgerichte weitere eineinhalb Jahre, bis Ende 2017, fortgesetzt werde soll. Den Angestellten zufolge hat die Bewachung genau das erreicht, was sie erreichen sollte: Sie sollte den Bediensteten i den Gerichten ein Gefühl von mehr Sicherheit vermitteln.

Christian Lundblad, Stadtgerichtspräsident in Aalborg, freut sich über die Fristverlängerung und sagt zu Danmarks Radio: „Mit Sicherheit zu wissen, dass die Leute, die ins Gericht kommen, keine Waffen oder andere gefährliche Gegenstände mit sich führen, gibt ein deutliches Gefühl der Sicherheit für uns alle hier.“

Die Kontrollen wurden eingeführt, nachdem ein Großvater vor dem Stadtgericht København seinen Schwiegersohn mit einer abgesägten Schrotflinte verletzte und dessen Anwalt erschoss. In der Nachbehandlung wurden erstmals Gelder für eine Bewachung der Gerichte abgesetzt. Der einjährige Versuch sollte zeigen, ob eine permanente Bewachung notwendig wird. Bis jetzt kostete die Bewachung der Gerichte 11 Millionen Kronen (1,48 Millionen Euro).

Der Anwalt Peter Trudsø aus København sieht es ganz anders und hält die Bewachung für Geldverschwendung und sagt: „Das Kontrollieren aller Besucher – darunter auch Anwälte – ist sinnlos und schafft ein falsches Gefühl der Sicherheit. Es ist rausgeschmissenes Geld, wenn man viele Millionen Kronen für Bewachung ausgibt. Dann würde ich lieber eine Kontrolle durch Polizisten sehen, die nur vorgenommen wird, wenn der Fall als Sicherheitsrisiko eingestuft werden kann.“

Derzeit wird untersucht, welche anderen Gerichte ebenfalls durch eine Bewachung gescützt werden sollten.

von

Günter Schwarz – 12.08.2016