Dänische Analyse: Rentenaltersanhebung trifft besonders Arme und Unausgebildete
Auch in Dänemark diskutiert man wie südlich der Grenze über eine Anhebung des Rentenalters aufgrund der demographischen Entwicklung, denn auch die Dänen werden immer älter und belasten somit länger die Rentenkassen.
Nach einer Analyse des Gewerberats der Arbeiterbewegung (Arbejderbevægelsens Erhversråd, AE), über die Anhebung der Altersgrenze für die Volkspension zeigt es sich, dass es wirklich zu einem Problem für die ärmeren und einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten wird, die in der Regel über keine Berufsausbildung verfügen und beispielsweise als Kraftfahrer, Hilfsarbeiter und Reinigungskräfte ihr (schmales) Einkommen verdienen. Aber auch ausgebildete Arbeitskräfte, die körperlich hart arbeiten müssen wie z. B. in der Kranken- und Altenpflege oder in Berufen auf dem Bau oder auf Werften usw. werden mit diesem Problem konfrontiert, schreibt Avisen.dk.
AE hat die Zahlen von Danmarks Statistik ausgewertet, und diese zeigen eindeutig, dass es einen deutlichen Unterschied gibt, wenn es um die Lebenserwartung der ärmeren und wohlhabenderen Bevölkerungsschicht geht. Der große Unterschied in der Lebenserwartung zeigt, dass Ungelernte und körperlich hart geforderte Berufsgruppen damit rechnen müssen, weniger Zeit als Rentner oder Pensionär zu verbringen als es bei Akademikern der Fall ist. Männer mit keiner oder einer kurzen Ausbildung können durchschnittlich nur 11 Jahre den Ruhestand genießen – Akademikern hingegen bleiben im Gegensatz dazu fast 17 Jahre im Genuss der Altersbezüge.
„Es ist ein eklatanter Unterschied in der Zeit, die wir im Ruhestand genießen können. Die Akademiker haben in der Regel viele Jahre als Pensionär, bevor sie sterben, wohingegen bei den weniger Gebildeten die Zeit als Rentner markant geringer ist“, sagt Lars Andersen, Direktor von AE, der Avisen.dk.
von
Günter Schwarz – 13.08.2016