Frauen-Fußballerinnen krönen sich mit Gold
Die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft holt sich in Rio den Olympiasieg. Das Team von Silvia Neid gewinnt gegen Schweden mit 2:1. Für die deutsche Trainerin ist es ein goldener Abschied. Wie 2014 die Männer können dieses Mal die Frauen einen Titel im Maracana-Stadion bejubeln. Für die Bundestrainerin Silvia Neid war es der perfekte Abschied, der nicht besser hätte sein können.
Die deutschen Fußballerinnen haben erstmals die Goldmedaille bei Olympischen Spielen gewonnen. Im Finale der Spiele von Rio de Janeiro siegte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Maracana-Stadion mit 2:1 (0:0) gegen Schweden. Den ersten Treffer im letzten Spiel von Bundestrainerin Silvia Neid erzielte Dzsenifer Marozsan in der 48. Minute mit einem Schuss aus gut 18 Metern. Danach unterlief der Schwedin Linda Sembrant ein Eigentor (62.). Stina Blackstenius verkürzte nur fünf Minuten später für die Skandinavierinnen (67.).
Nach einer torlosen ersten Halbzeit nahm die Partie nach dem Wechsel richtig Fahrt auf. Zunächst zirkelte Marozsán den Ball aus 16 Metern unhaltbar in den Winkel. Nach gut einer Stunde jubelten die DFB-Frauen erneut. Ein Freistoß von Marozsán klatschte an den Pfosten, den Abpraller bugsierte Sembrant ins eigene Netz. Doch Schweden gab sich nicht geschlagen. Die eingewechselte Blackstenius schloss einen gelungenen Angriff aus Nahdistanz ab und brachte den Triumph noch einmal in Gefahr. Mit Glück und Geschick brachte das DFB-Team den historischen Sieg aber über die Zeit.
Matchwinnerin im olympischen Finale war in Rio Dzsenifer Marozsán, die somit Neid einen goldenen Abschied bescherte. „Das ist ein wunderschöner Moment“, sagte die Mittelfeldspielerin im ZDF. „Ich genieße es jetzt einfach. Ich kann es nicht in Worte fassen, wie stolz ich auf die Mannschaft bin.“ Marozsán hatte mit einem Traumtor in der 48. Minute zum 1:0 getroffen und mit einem Pfostenschuss das Eigentor von Linda Sembrant (61.) eingeleitet. Stina Blackstenius (67.) konnte mit ihrem Treffer die erneute Sternstunde für den Deutschen Fußball-Bund im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro nicht mehr verhindern. An gleicher Stätte hatten die deutschen Männer vor zwei Jahren ihren WM-Triumph gefeiert. „Gold Gold Gold Gold! Glückwunsch DFB_Frauen das ist so GEIL! Schwarz, Rot, Gold. Und jetzt nehmt das Deutsche Haus ein und feiert“, schrieb die frühere Nationaltorhüterin Nadine Angerer auf Twitter.
Gruß an Laudehr
Der Olympiasieg ist der krönende Karriere-Abschluss für Neid, die als Spielerin, Assistentin und Bundestrainerin an allen bisherigen Erfolgen der DFB-Fußballerinnen beteiligt war. Und das waren nicht wenige: Zweimal Weltmeister, achtmal Europameister, dreimal Olympia-Bronze – und nun Gold! Bei der Siegerehrung denken die Frauen auch an ihre verletzte Mitspielerin Simone Laudehr, die das Turnier abbrechen musste – die Mitspielerinnen hielten ein Trikot mit ihrem Name in die Kameras.
„Das ist ein historischer Tag für ganz Fußball-Deutschland“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch. „Mit dem ersten olympischen Gold für eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft haben Bundestrainerin Silvia Neid und ihr Team Geschichte geschrieben.“ Deutsche Fußballerinnen hatten zuvor bei Olympischen Spielen dreimal die Bronzemedaille gewonnen, zuletzt 2008 in Peking. Am Samstag (17.30 Uhr OZ/22.30 Uhr MESZ) haben auch die deutschen Männer die Chance auf den Olympiasieg. Sie treffen ebenfalls im Maracana auf Gastgeber Brasilien.
von
Günter Schwarz – 20.08.2016