Viele Tote bei Anschlag auf Hochzeitsfeier in Gaziantep
Im südosttürkischen Gaziantep wurden gestern Abend bei einem Anschlag auf einer kurdischen Hochzeitsfeier nach Angaben der Behörden mindestens 50 Menschen getötet. Mehr als 90 Personen seien verletzt worden. Präsident Erdoğan vermutet, dass IS-Terroristen hinter dem Anschlag stecken. – (Er muss es ja wissen bei seinen Beziehungen zu den Islamisten.)
Bei einem Anschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft in der südosttürkischen Stadt Gaziantep sind mindestens 50 Menschen getötet worden, unter ihnen offenbar mehrere Kinder. Mehr als 90 Personen wurden verletzt. Das teilte der Gouverneur der Stadt mit. Auf Fotos vom Anschlagsort waren mehrere in Laken eingewickelte Leichen zu sehen. Die Polizei riegelte die Gegend ab. Die Hochzeitsfeier fand Medienberichten zufolge unter freiem Himmel nahe der Grenze zum Bürgerkriegsland Syrien statt.
Die Explosion ereignete sich in einem Viertel mit zahlreichen kurdischen Einwohnern. Berichten zufolge nahmen auch viele Kurden an der Hochzeitsfeier teil. Nach Angaben der türkischen Kurdenpartei HDP waren auch einige ihrer Mitglieder anwesend.
Ankara bekräftigt „Kampf gegen den Terror“
Präsident Recep Tayyip Erdoğan verurteilte den „Terroranschlag“ ebenso wie Ministerpräsident Binali Yildirim. Der Anschlag habe „eine Hochzeitsfeier zu einem Ort der Trauer“ gemacht, erklärte er. „Egal, wie diese verräterische Terrororganisation genannt wird, wir als Volk, als Staat und als Regierung werden unseren Kampf gegen sie fortsetzen“, sagte er. Sein Stellvertreter Mehmet Simsek reiste gemeinsam mit Gesundheitsminister Recep Akdag nach Gaziantep, um den Tatort und die Verletzten zu besuchen. „Das ist ein Massaker beispielloser Grausamkeit und Rohheit“, sagte er. Die Türkei stünde allen Terrororganisationen einheitlich gegenüber.
Erdoğan macht IS verantwortlich
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Präsident Erdogan vermutet, dass der IS hinter dem tödlichen Anschlag steckt. Die IS-Miliz sei der „mutmaßliche“ Drahtzieher des Attentats in Gaziantep, erklärte Erdogan. Der IS verübt immer wieder Anschläge in der Türkei.
von
Günter Schwarz – 21.08.2016