Italien: Inzwischen mindestens 247 Todesopfer
Die Zahl der Toten nach dem Erdbeben in Italien ist weiter gestiegen und sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit weiter steigen, wenn man sich die Zerstörungen in der italienischen Erdbebenregion um Amatrice ansieht. Mittlerweile geht der Zivilschutz von 247 Toten aus.
Die Zahl der Toten nach dem Erdbeben in Italien ist weiter gestiegen. Der Zivilschutz geht in einer vorläufigen Bilanz mittlerweile von 247 Toten aus. Bisher stand die Zahl bei 159. Jedoch wird von mehr Opfern ausgegangen. „In Amatrice sind wir bereits bei 200 Toten“, sagte der Bürgermeister der kleinen Stadt, die es besonders schlimm getroffen hat. In der Nacht seien weitere Leichen aus den Trümmern geborgen worden.
Das Erdbeben der Stärke von mehr als 6 hatte in der Nacht zu Mittwoch mehrere Orte in Mittelitalien dem Erdboden gleichgemacht. Auch am Donnerstag gab es noch Dutzende Nachbeben. Die Einsatzkräfte hatten in der Nacht mit Spürhunden und Taschenlampen weiter nach Lebenszeichen verschütteter Opfer gesucht. Sie fanden Dutzende Tote.
Das Beben ist damit inzwischen genauso verheerend wie das von L’Aquila im April 2009. Damals kamen mehr als 300 Menschen ums Leben. Die Hoffnung war, das neue Beben werde nicht das gleiche Ausmaß annehmen würde. Jedoch hatte schon Regierungschef Matteo Renzi bei einem Besuch in den zerstörten Dörfern angedeutet, dass es mehr Tote geben werde. Hunderte sind verletzt. Wie viele Menschen noch verschüttet sind, ist unklar. Tausende sind obdachlos, nachdem ihre Häuser eingestürzt sind. In Notzelten und im Freien verbrachten viele die vergangene Nacht.
Gebäude wie Kartenhäuser eingestürzt
Besonders betroffen waren die kleineren Orte Amatrice und Accumoli in Latium und Pescara del Tronto in den Marken. So wurden dem Zivilschutz zufolge bisher 190 Tote in Latium gezählt und 57 in den Marken – gemäß den neueren Angaben des Bürgermeisters von Amatrice dürfte die Gesamtzahl der ums Leben gekommenen Bürger und im Ort weilende Touristen also noch deutlich höher liegen. In der Region waren viele alte und historische Bauten wie Kartenhäuser eingestürzt.
Am Donnerstag war ein Treffen des Ministerrats in Rom geplant, um über das weitere Vorgehen mit der Rettungsaktion zu beraten, denn mit jeder Stunde wird die Chance geringer, noch lebende Opfere in den Trümmern zu finden. In der Region soll der Notstand ausgerufen werden.
Italien ist insgesamt hoch erdbebengefährdet, weil unter dem Apennin die afrikanische und die eurasische Platte aufeinanderstoßen. Immer wieder gibt es über das ganze Land verteilt schwere Erdbeben mit vielen Toten.
von
Günter Schwarz – 25.08.2016