In der Jahresabrechnung der Biker-Anlage StreetDome in Haderslev herrscht ein Durcheinander. Vom Plus des Vorjahres rutschte sie ins Minus. Der Vorstand steht Rede und Antwort.

Der Jahresbericht des Geschäftsjahres 2015 für den StreetDome Haderslev liegt vor und sorgt seitens der Prüfer für Kritik. Die  Politiker des zuständigen Kultur- und Freizeitausschusses nehmen die Anmerkungen der Prüfer ernst und zwar dergestalt, dass die Verwaltung gegenwärtig an einem alternativen Betriebsmodell für den Skaterpark arbeitet.

Binnen der nächsten vier Wochen soll ein erster Entwurf vorliegen, wie der Vorsitzende des Kulturausschusses, Allan Emiliussen (Venstre / sozialliberale Partei), sagt: „In dem Jahresbericht fehlt es an Transparenz: Man kann den Geldströmen schlicht nicht folgen.“

Weder die Kulturpolitiker noch die Revisoren sehen Anzeichen für Unterschlagungen, wie beide Seiten betonen, dafür herrscht aber ein heilloses Durcheinander. Die interne Rechenschaft, so ein Kritikpunkt der Revisoren in ihrem Revisionsbericht, sei von internen Belegen geprägt. Sie empfehlen extern ausgestellte Rechnungen. Als problematisch erachten es die Prüfer u. a., dass die Institution StreetDome Leistungen von ihrem Betriebsleiter Morten Hansen erworben hat und empfehlen, dass für die Genehmigung künftiger Transaktionen dieser Art klare Richtlinien eingeführt werden.

Strittiger Verkauf von Domäne-Rechten

So hat der Vorstand beispielsweise die Rechte an der Internet-Domäne des StreetDome von dem Initiator und jetzigen Leiter erworben und dafür zwischen 70.000 und 80.000 Kronen (9.400 und 10.740 Euro) gezahlt. Eine stattliche Summe – und dennoch: Angesichts der übrigen Zahlen sind es „Peanuts“. Aber es ist Geld, das nach Auffassung von Emiliussen niemals hätte fließen dürfen.

„Wir meinen, dass wir die Rechteinhaber sind“, sagt er und räumt zugleich ein, dass er und seine Ausschusskollegen in Anbetracht  dieses Rechenschaftsberichtes ganz andere Sorgen haben: „Wir müssen daher unseren Einsatz priorisieren.“

Das bedeutet zunächst einmal, einen effektiven Betrieb des StreetDome zu sichern. Im Klartext: den täglichen Betrieb und die Verantwortung dafür in Zukunft zu trennen, denn auch die Schlüsselzahlen des Jahresberichtes sind alarmierend. Das Ergebnis von 2014 in Höhe von 207.000 Kronen (27.800 Euro) ist in ein Minus von 172.000 Kronen (23.100 Euro) abgedriftet – etwa ein Drittel des jährlichen kommunalen Zuschusses und selbst nach Abzug mildernder Umstände definitiv zu viel, wie  der Kulturausschussvorsitzende meint. Die Vermögenswerte des StreetDome schrumpften von 500.000 auf 395.000 Kronen (67.150 auf 53.050 Euro) und das Eigenkapital von 207.000 auf 21.000 Kronen (27.800 auf 2.820 Euro).

Auf der kommenden Ausschusssitzung wird der Vorstand des StreetDomes den Politikern Rede und Antwort stehen müssen.

von

Günter Schwarz – 25.08.2016