Während der Krieg in Syrien ungebremst weitergeht und ein Ende der Feindseligkeiten nicht abzusehen ist, hat Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) keine größeren Sorgen, als darüber nachzudenken, wie die bei uns um Schutz suchenden Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückgeschickt werden können. Für Söder liegt der Grund auf der Hand.

Bayerns Finanzminister Markus Söder will in den nächsten drei Jahren Hunderttausende nach Deutschland gekommene Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückschicken. Das sagte der CSU-Politiker dem „Spiegel“. Seine Begründung dafür: „Selbst beim besten Willen wird es nicht gelingen, so viele Menschen aus einem völlig fremden Kulturkreis erfolgreich zu integrieren.“

Söder: „Selbst beim besten Willen können (Anmerkung der Redaktion: „oder wollen“) wir nicht so viele Menschen integrieren“

Söder verwies darauf, dass es aus Sicht des Bundesinnenministeriums in zahlenmäßig wichtigen Herkunftsländern wie Afghanistan und dem Irak schon heute sichere Gebiete gebe. „Und auch in Syrien wird der Bürgerkrieg irgendwann enden. Das Asylverfahrensgesetz sieht vor, dass bei Wegfall des Fluchtgrunds die Menschen in ihre Heimat zurückkehren.“ Dieses müsse Vorrang vor Familiennachzug haben, forderte Söder.

Im vergangenen Jahr waren rund eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, aber es sind im gleichen Zeitraum auch ca. 900.000 Menschen abgewandert. Seit der Schließung der sogenannten Balkanroute und dem Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei ist die Zahl der Flüchtlinge in Europa – von denen die meisten nach Deutschland streben – indes stark gesunken.

Sollte Herr Söder keine größeren Sorgen haben, so kann man ihn nur beglückwünschen zu seinem „glücklichen Bayern“ und hoffen, dass ein derartiges kurzsichtiges und „kleinkariertes Denken“, dass der AfD, der NPD und allen anderen ähnlich denkenden Kleingeistern alle Ehre macht, bei der momentanen und seit Jahrzehnten anhaltenden demographischen Entwicklung in Deutschland in dem „glücklichen Ländchen am Rande der Alpen“ verbleibt.

von

Günter Schwarz – 27.08.2016