In der kommenden Woche beginnen die Vorbereitungen zu den viel diskutierten 2025-Verhandlungen der Regierung. Ein Punkt unter vielen ist das dänische Studierenden- und Auszubildendenförderprogramm SU.

Auf Christiansborg, dem dänischen Parlamentsgebäude, machen derzeit zahlreiche Vorschläge dazu die Runde, wie bei den Studierenden Mittel gekürzt werden könnten. So wird u. a. vorgeschlagen, ab dem sechsten Studienjahr die Förderung zu kürzen – oder sie bei langen Studiengängen, wie bei der Kandidat-Ausbildung, was dem deutschen Magisterstudiengang entspricht, in einen Kredit umzuwandeln. Besonders die konservativen Parteien unterstützen diese Idee. „Das Wichtige ist es, mehr Ressourcen dem Ausbildungssystem als solchem zuzuteilen und weniger der individuellen Förderung von Auszubildenden. Wir haben eines der großzügigsten SU-Systeme der Welt“, meint der ausbildungspolitische Sprecher der Konservativen, Anders Johansson.

Die Dansk Folkeparti zeigt sich unterdessen, auch ohne hierzu eigene Vorschläge unterbreitet zu haben, gesprächsbereit, ähnlich wie die Liberale Allianz, die der Meinung ist, dass das SU-System „zu teuer“ geworden sei.

Sozialdemokraten und Radikale sind da ganz anderer Ansicht. Für sie bricht Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre / sozialliberale Partei) ein Wahlversprechen, wenn er sich jetzt an Kürzungen am SU-System zu schaffen macht. Und bei den Wählern kommen die Ideen der Konservativen auch gar nicht gut an, denn in einer Megafon-Umfrage haben 73 Prozent der Befragten sich dagegen ausgesprochen, die SU-Mittel für Studierende zu kürzen.

von

Günter Schwarz – 28.08.2016