Was geschah am 29. August 1943 in unserem Dänemark?
Die dänische Regierung trat zurück, nachdem sich unter der dänischen Arbeiterschaft viele Streiks und Unruhen gegen die deutsche Besatzung und die Regierung wandten.
Vilhelm Buhls Regierung trat wegen der „Telegramm Krise“ im November 1942 zurück, woraufhin die dänische Regierung nach den von der deutschen Besatzungsmacht geforderten Vorgaben umbesetzt wurde. Die deutschen Besatzer forderten, dass mehrere Minister sowie der Premierminister unpolitisch sein sollten. Diese Anforderungen wurden erfüllt, aber es wurden keine Vorgaben erfüllt, die vorsahen, Nazi-Minister in die Regierung aufzunehmen. Der neue Premierminister Erik Julius Christian Scavenius war einst während des Ersten Weltkrieges Minister der Radikalen Venstre Partei und später auch Vorsitzender der Sozialliberalen Partei. Er gehörte jedoch seit 1932 keiner Partei mehr an.
Nach den Streiks und Aufständen im August 1943 erließ die deutsche Besatzung unter dem SS Obergruppenführer und „“tatthalter“ Dänemark, Werner Best, mehrere ultimative Forderungen gegen dänische Behörde und die Regierung, die Unruhen zu beenden, was diese nicht erfüllen konnten. Aus diesem Grund reichte die dänische Regierung dann am 29. August 1943 beim dänischen König Christian X. ihr Rücktrittsgesuch ein. Der König nahm das Gesuch mit voller Absicht nicht an, was sich dann so auswirkte, dass die Regierung zwar aufhörte effektiv zu arbeiten, aber sie blieb formell im Amt.
Dadurch entstand ein Sekretärs Kabinett, in dem Ministerien zu Abteilungen wurden und Direktoren der Verwaltung die Geschicke des Landes abwickelten. Erst nach der Befreiung am 5. Mai 1945 konnte die Regierung Scavenius offiziell zurücktreten und sie wurde vom Kabinett Buhl in dessen zweite Amtszeit ersetzt.
von
Günter Schwarz – 29.08.2016