Am frühen Samstagmorgen wurden die Bürger der Stadt Pawnee im US-Staat Oklahoma unsanft geweckt. Die Erde bebte mit einer Stärke von 5,6. Die Schäden sind glücklicherweise nur gering, doch das Beben ereignete sich nicht auf natürliche Weise – und es war nicht das erste seiner Art.

Ein starkes Erdbeben hat den US-Bundesstaat Oklahoma erschüttert. Der Erdstoß am Samstagmorgen hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 5,6, das Epizentrum lag nahe der Stadt Pawnee im Nordosten Oklahomas. Mehrere Abwasserbrunnen nahe der Stadt würden überprüft, erklärte Gouverneurin Mary Fallin.

Laut einer Untersuchung der US-Erdbebenwarte ist die Entsorgung von Abwasser aus der Fracking-Technologie die Ursache für vom Menschen verursachte Erdstöße im Zentrum und Osten der Vereinigten Staaten. Dadurch drohten in Oklahoma, Kansas, Texas, Colorado, New Mexico und Arkansas vermehrt Erdstöße.

Fracking wird eingesetzt, um insbesondere Erdgas, aber auch Erdöl aus Gesteinsschichten herauszupressen, aus denen der Rohstoff nicht einfach via Bohrloch strömen kann. Dabei wird unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst, um das undurchlässige Gestein aufzuspalten, so dass darin enthaltenes Erdgas oder Erdöl freigesetzt wird.

Beim Fracking entstehen jedoch auch große Mengen von Brackwasser. Dieses wird entsorgt, indem in bis zu einem Kilometer Tiefe unter der Erdoberfläche Brunnen angelegt werden. Diese künstliche Einlagerung von Wasser kann Experten zufolge den Druck entlang geologischer Bruchlinien verstärken und Erdbeben auslösen.

von

Günter Schwarz – 05.09.2016