Was wurde aus Spock, Uhura & Co.?
Eine einzige Rolle kann ein Schauspielerleben prägen – insbesondere, wenn es um Star Trek geht. Die in Deutschland als „Raumschiff Enterprise“ bekannte Kultserie startete gestern vor 50 Jahren im US-Fernsehen. Was ist aus den Helden von damals geworden?
Leonard Nimoy hatte im echten Leben natürlich keine spitzen Ohren wie Mister Spock, aber so ganz abstreifen konnte er die Figur trotzdem nie. Er habe viele Rollen gespielt, betont Nimoy Jahrzehnte später im Interview – Spock sei wichtig, aber er selbst sei nicht Spock.

„Mr. Spock“ Leonard Nimoy starb 2015.
Die Rolle des streng logisch denkenden Halbvulkaniers sei nicht nur für seine Karriere ein Glücksfall gewesen, sagte Nimoy im Interview mit „Entertainment Tonight“: „Emotional half mir die Figur ebenso, wie sie vielen anderen geholfen hat: Ich glaube, ich bin ein ausgeglichenerer Mensch geworden, weil ich Spock gespielt habe. “
Auch nach „Star Trek“ erfolgreich
Nimoy starb voriges Jahr. Mit dem Kapitän der „Enterprise“ verband ihn eine lebenslange Freundschaft. William Shatner ist inzwischen 85 – und tritt immer noch regelmäßig bei Fantreffen auf – auch wenn er manchmal offenbar vergisst, wo er gerade ist, wie bei der Silicon Valley Comic Con im März.

William Shatner genießt noch immer öffentliche Auftritte.
Von der Offizierin zur Bürgerrechtlerin
Nichelle Nichols als Lieutenant Uhura: Die Besetzung der Kommunikationsoffizierin mit einer schwarzen Darstellerin war in den USA in den 1960er-Jahren eine Sensation. Trotzdem überlegte Nichols, nach der ersten Staffel auszusteigen, für eine Karriere am Broadway.

Nichelle Nichols als Lieutenant Nyota Penda Uhura
Nichols blieb – und engagierte sich nach dem Ende der Serie unter anderem für ein Programm der NASA, das mehr Angehörige von Minderheiten für die Raumfahrt warb. Mit Erfolg: 1992 flog Mae Jemison als erste Afroamerikanerin an Bord der „Endeavour“ ins All – sie nannte Lieutenant Uhura als eines der Vorbilder ihrer Kindheit.
„Lieutenant Sulu“ als engagierter Facebook-Star
George Takei wurde vom Steuermann „Lieutenant Sulu“ zu einer Ikone der Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben. Als 2006 der damalige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger sein Veto gegen die Homoehe einlegte, protestierte Takei und machte öffentlich, dass er schwul ist – unter Trekkies längst ein offenes Geheimnis.

George Takei setzt sich für Schwule und Lesben ein – und hat Millionen Fans in den sozialen Medien.
Eine Crew aus verschiedenen Ethnien, so vielfältig wie die Menschheit selbst – so ähnlich hatte sich das „Enterprise“-Schöpfer Gene Roddenberry vor 50 Jahren vermutlich vorgestellt.
von
Günter Schwarz – 09.09.2016