Sie, der Sozialdemokrat Peter Christensen aus Højer (Hoyer) und der Venstre-Mann Jens Møller aus Løgumkloster (Lügumkloster), kommen beide aus der Kommune Tønder und sitzen für zwei verschiedene Parteien im Regionsrat. Beide würden beide das Ende der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit den Gesundheitseinrichtungen wie den Krankenhäusern und ambulanten Einrichtungen in Flensburg zutiefst bedauern, wo beispielsweise Krebspatienten aus Dänemark bislang eine Strahlentherapie machen können. „Wir hoffen und fordern dazu auf, dass von deutscher Seite so schnell wie möglich ein Entgegenkommen kommt, das dem Wunsch der Region auf Gegenseitigkeit entspricht. Es wäre ein großer Rückschritt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wenn dieses momentan noch bestehende Angebot verschwinden würde“, erklären beiden Lokalpolitiker in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie schlagen z. B vor, deutsche Patienten zum Röntgen und Scannen ins Krankenhaus nach Tønder zu schicken, um die ungenügende ärztliche Versorgung deutscher Patienten im nördlichen Teil Nordfrieslands zu kompensieren, die durch den Krankenhausabbau in Niebüll und Westerland entstanden sind.

Bei den Haushaltsberatungen für 2016 stand von deutscher Seite das Strahlenangebot bereits im Sparkatalog der Region, doch es wurde eine Lösung gesucht, die auf gegenseitige Behandlungsmöglichkeiten auch von deutschen Patienten in dänischen Krankenhäusern abzielte. Daraus ist bekanntlich jedoch nichts geworden, obwohl die Kosten für die Region auf 1,1 Mio. Kronen (148 Tsd. Euro) jährlich gesenkt werden konnten.

Christensen und Møller bedauern, dass es kein guter Wille gezeigt wurde, um eine Mögklichkeit zu finden, deutsche Patienten zur Behandlung nach Dänemark zu schicken. „Die 1,1 Millionen Kronen sind eine verhältnismäßig kleine Ausgabe, wenn man daran denkt, dass sich etwa 200 Krebspatienten aus Nordschleswig für dieses Geld dieser Behandlung in ihrem Nahbereich unterziehen können. Nach Vejle fahren zu müssen, würde für viele zwei- bis viermal so weit sein wie nach Flensburg“, so die Politiker der Sozialdemokraten und Venstre. Die Ausgaben entspreche Kosten in Höhe von etwa 6.000 Kronen (806 Euro) je Patient oder bei 15 Behandlungen 400 Kronen (53,75 Euro)je Behandlung pro Patient, die Transportausgaben nach Vejle nicht mitgerechnet.

„Im September müsse der Haushalt der Region für das Jahr 2017 verabschiedet werden. Es sei daher ihr Wunsch und ihre Hoffnung, dass das Angebot nicht endgültig gestrichen werde, das so viele Jahre für Frauen aus Nordschleswig von Vorteil gewesen sei, und dass es noch eine Chance für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gebe“, erklären Christensen und Møller, die beide Mitglied des Gesundheitsausschusses der Region Sydjylland (Südjütland) sind.

von

Günter Schwarz – 11.09.2016