AfD-Chefin will Begriff „völkisch“ positiv besetzen
Die Vorsitzende der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, hat sich dafür ausgesprochen, dem mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebrachten Begriff „völkisch“ eine positive Bedeutung zu geben. „Ich sperre mich dagegen, Wörter zu Unwörtern zu erklären“, sagte Petry der „Welt am Sonntag“.
Die Gleichsetzung von „völkisch“ mit „rassistisch“ sei laut Petry eine „unzulässige Verkürzung“. Die AfD-Chefin beklagte, „dass der negative Beigeschmack auf das Wort ‚Volk‘ ausgedehnt wird“.
Duden verweist auf Nationalsozialismus
Petry sagte in dem Interview, dass sie den Begriff zwar selbst nicht benutze. Aber ihr missfalle, dass „völkisch“ ständig nur in einem negativen Kontext benutzt werde. „Wenn er damit zu tun hat, dass es um das Volk geht, was ist daran per se negativ?“, fragte sie. Daher sollte daran gearbeitet werden, „dass dieser Begriff wieder positiv besetzt ist“.
Im Duden wird „völkisch“ unter anderem als „in der rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus“ stehend definiert. Der Begriff stand im Dritten Reich für die Abgrenzung einer deutschen „Volksgemeinschaft“ gegenüber als minderwertig angesehenen Gruppen wie etwa Juden, Sinti und Roma oder wie sie in der Nazi-Zeit als „Zigeuner“ bezeichnet wurden, sowie farbigen Menschen der schwarzen und gelben Rasse.
von
Günter Schwarz – 11.09.2016