…und körperliche Inaktivität verursachen 6.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr in Dänemark, besagt ein Bericht der Tageszeitung „Politiken“.

Doch wenn wir den Tod als Maßstab nehmen, gibt es nichts, was auch nur annähernd an das Rauchen heranreicht. „Das sticht hervor in einer eigenen Kategorie“, sagte Professor Knud Juel vom Nationalen Gesundheitsinstitut  der Tageszeitung Politiken am Montag.

Er ist Co-Autor des fast 400-seitigen Berichts „Die Last der Krankheit in Dänemark – Risikofaktoren“, der heute veröffentlicht wird. Forscher vom Nationalen Gesundheitsinstitut weisen in ihrem Bericht nach, dass jedes Jahr nur das Rauchen 13.600 Dänen tötet, unter Berücksichtigung dass Risikofaktoren wie Ernährung, Alkohol und Inaktivität abgezogen werden.

Die körperliche Inaktivität wird separat auf den zweiten Platz mit 6.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr in Dänemark gesehen. Der Bericht liefert somit ein sauberes Bild davon, welche Belastung jeder Risikofaktor für die Dänen und die dänische Gesellschaft darstellt, schreibt Politiken.

Die Bereichsleiterin des Gesundheitsamtes, Jette Juli Bruun, erklärte, dass die vielen tabakbedingten Todesfälle die Folge des Rauchens von einer Generation sind, die wie viele durch das Rauchen bedingte Krankheiten wie Lungenkrebs und COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) haben, und dieser Tabakgenuss führt jetzt nach mehreren Jahrzehnten zum Tode der Raucher. Aber selbst wenn weniger Menschen heute rauchen, sollten wir uns nicht ruhig zurücklehnen, denn es gibt immer noch zu viele Raucher. Es hat sich gezeigt, dass die Anzahl der Raucher den letzten vier Jahren nicht weiter rückläufig war. „Und das ist besorgniserregend“, sagte sie zu Politiken.

Laut Gesundheitsministerin Sophie Lohde (Venstre / sozialliberale Partei)) hat sich die Regierung kürzlich über den das Rauchen betreffende Vorschlag auf den „Krebs-Plan 4“ konzentriert. – Er ist einer der wichtigsten Prioritäten der Regierung, dass wir dafür sorgen, dass weniger Dänen durch das Tabakrauchen sterben. Deshalb haben wir mit dem „Krebs-Plan 4“ ein ehrgeiziges Ziel in der Prävention, die eine tabakfreie Generation im Jahr 2030 vorsieht und in der es keine rauchenden Kinder und Jugendliche mehr gibt, sagte sie zu Politiken.

Die Sozialdemokraten wollen eine Gesetzgebung, dass Zigarettenschachtel nicht mehr öffentlich ausliegen und somit unter den Ladentresen in den Geschäften verschwinden. Auch sollen die Zigarettenschachteln ein einheitliches und neutrales Aussehen haben, womit im Ausland gute Erfahrungen gemacht werden.

Die Ministerin spricht zwar viel über die rauchfreie Generation, aber es fehlen Aktionen. „Ich hoffe, dass wir uns gegenseitig beeinflussen können, denn wir müssen ernsthaft etwas in diesem Bereich tun, so dass wir zu weniger Raucher in Dänemark kommen. Es geht momentan noch in die falsche Richtung“, sagte der Gesundheitssprecher der Sozialisten, Flemming Møller Mortensen, zu Politiken.

von

Günter Schwarz – 12.09.2016