Schon 2008 durchlief die Modekette SinnLeffers ein Planinsolvenzverfahren. Nun stellte sie erneut einen Insolvenzantrag und will sich in Eigenverwaltung sanieren. Das Geschäft in den bundesweit 22 Filialen soll zunächst uneingeschränkt weiterlaufen.

Die Modekette SinnLeffers hat zum zweiten Mal nach 2008 einen Insolvenzantrag gestellt. Um das Unternehmen „dauerhaft wettbewerbsfähig positionieren zu können, ist eine leistungs- und finanzwirtschaftliche Sanierung im Wege eines gesteuerten Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung erforderlich“, teilte SinnLeffers mit. Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel sagte: „Wir sind überzeugt, dass durch die Eigenverwaltung der Fortbestand der SinnLeffers GmbH gesichert ist und der Großteil der vorhandenen Arbeitsplätze erhalten werden kann.“ Als Sanierungsgeschäftsführer berief das Unternehmen den Düsseldorfer Rechtsanwalt Thomas Kluth, vorläufiger Sachwalter ist der Jurist Rolf Weidmann aus Essen.

Der Modekonzern Wöhrl, der die gleichen Eigentümer hat wie SinnLeffers, erklärte, der Antrag habe „keinen Einfluss auf die operativen Geschäfte und die laufende Sanierung der Rudolf Wöhrl AG“. Der Konzern, der erst vorige Woche selbst ein sogenanntes Schutzschirmverfahren eingeleitet hatte, um seine finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen, betonte: „Weder Standorte noch Mitarbeiter oder Geschäftsbeziehungen von Wöhrl sind davon berührt“.

Viele Filialen beim Insolvenzverfahren 2008 geschlossen

Bereits im Sommer 2008 hatte SinnLeffers Planinsolvenz beim Hagener Amtsgericht ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverantwortung angemeldet. Im Zuge des damaligen Verfahrens schloss die Modekette 23 ihrer Filialen. Derzeit gibt es bundesweit 22 Niederlassungen, mehr als die Hälfte davon in Nordrhein-Westfalen. Nach eigenen Angaben beschäftigt SinnLeffers etwa 1400 Mitarbeiter.

SinnLeffers war 1997 durch die Fusion aus den zwei kleineren Traditions-Modehäusern Sinn und Leffers entstanden. Von 2001 bis 2005 gehörte das Unternehmen zum Essener Karstadt-Quelle-Konzern, bis es von der Deutschen Industrie Holding (DIH) übernommen wurde. 2013 wiederum kaufte die Familie Wöhrl der DIH alle Anteile an SinnLeffers ab.

von

Günter Schwarz – 14.09.2016