Zwei Prozent müssen die dänischen Gymnasien einsparen, und das geht vor allem zu Lasten des Lehrpersonals. Von 15.000 Lehrern an den Gymnasien landesweit fehlen in diesem Schuljahr etwa 1.000.

„Doch die Schüler sind in Wirklichkeit diejenigen, die besonders darunter zu leiden haben, denn die Qualität der Ausbildung sinkt“, so lautet die Einschätzung von Dion Rüsselbæk Hansen, Lektor für Ausbildungswissenschaften an der Syddansk Universitet (Süddänische Universität) in Odense.

„Die Schülerzahlen sinken bekanntlich nicht und so müssen die verbleibenden Lehrer die zusätzlichen Aufgaben auffangen“, erklärt er weiter. Er erwartet nicht, dass es in den kommenden Jahren besser werde, denn die Sparrunde sei erst der Anfang. Schon ist sicher, dass es weitere 150 Millionen Kronen (20,1 Millionen Euro) im Jahr 2017 zu sparen gilt.

Unterrichtsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre / sozialliberale Partei) zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass die Lehrer die Aufgabe schaffen werden und dabei die Unterrichtsqualität nicht darunter leidet.

Doch der Ausbildungswissenschaftler Hansen ist nicht zufrieden mit dieser Einschätzung und bekommt Unterstützung von Annette Nordstrøm, der Vorsitzenden des Rektorenverbandes dänischer Gymnasien. Sie nennt den Sparzwang sogar  „ein Massaker“. „Wir müssen für die Wohlfahrtsgesellschaft bezahlen, denn man darf nicht vergessen, dass wir mit der Ausbildung der Jugend in die Zukunft des Landes investieren“, meint Dion Rüsselbæk Hansen.

von

Günter Schwarz – 14.09.2016