Der unbekannte Erpresser, der an einer Kieler Grundschule manipulierte Marzipanherzen ausgelegt und mit einer weiteren Drohung in den frühen Morgenstunden dafür sorgte, dass die Hebbelschule, die Muhliusschule und das Käthe-Kollwitz-Gymnasium gesperrt wurden, richtet sich mit seiner Erpressung gegen die Einzelhandelskette Coop.

Am Morgen drohten Unbekannte mit einer e-Mail dem Unternehmen damit, mit schädlichen Substanzen manipulierte Lebensmittel rund um die drei Kieler Schulen zu verteilen, teilte Coop mit. Die Höhe der geforderten Erpressersumme ist unbekannt.

Das Unternehmen habe umgehend entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet und stehe in einem engen Kontakt mit Polizei und Sicherheitsbehörden. Nach der Drohung in den frühen Morgenstunden hat die Landespolizei die drei Kieler Schulen geräumt und durchsucht. Im Zuge der Durchsuchung wurden Spürhunde, wie auch der Kampfmittelräumdienst eingesetzt.

Die Einzelhandelskette betreibt mehr als 200 Sky- und Plazza-Märkte in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen. Die Marzipanherzen, die am Dienstag auf dem Hof der Grundschule entdeckt wurden, haben tatsächlich eine schädliche Substanz enthalten, die nach Verzehr gesundheitliche Beschwerden auslösen könnte. Schwere gesundheitliche Schäden oder gar Lebensgefahr könne dabei jedoch ausgeschlossen werden, teilte das Landeskriminalamt mit. Coop erhielt in der Nacht zum Dienstag eine entsprechende Droh-e-Mail mit einem Hinweis.

Weitere Angaben können zur Zeit vom LKA nicht ausgegeben werden, um laufende Ermittlungen nicht zu beeinflussen.

Für besorgte Schüler/innen, Eltern und Bürger hat die Kieler Polizei ein Bürgertelefon eingerichtet, an dem auch Sonnabend ab 8 Uhr Polizeibeamte über die tatsächliche Gefahrenlage Auskunft geben können.

Das speziell hierfür eingerichtete Bürgertelefon erreichen Sie unter der
Telefonnummer 0431 160 66 66.

von
Michael Schwarz – 16.09.2016