Paris: Zusammenstöße während Demonstration gegen das Arbeitsgesetz
Tausende von Gegnern des neuen Arbeitsgesetzes demonstrierten wieder einmal gestern, am Donnerstag, und folgten damit den Aufrufen der Gewerkschaften CGT und FO. Von Paris aus verbreiteten sich die Demonstrationen die bereits seit vierzehn Tagen anhaltenden Demonstrationen auch auf die Provinz aus, wo in Nantes, Rennes, Rouen, Grenoble, Montpellier, Marseille und in vielen weiteren Städten Arbeiter und Angestellte ebenfalls auf die Straße gingen, etwa zwanzig Verwundeten zu machen.
„Zeigt denen, dass wir immer noch da sind, und wir sind nicht einverstanden damit!“ riefen mehrere tausend Menschen in Paris und in den Regionen, die gegen die Aufhebung des Arbeitsgesetzes marschierten, um dessen Aufhebung zu verlangen. Seit Monaten bringt das Gesetz die Massen auf die Straßen und hat wahre Straßenkämpfe mit den politischen und sozialen Konflikten ausgelöst, ohne dass die Exekutive sich bislang im Geringsten bewegt hat.
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Nach Angaben der CGT demonstrierten gestern 170.000 Menschen in Frankreich, wobei die Polizei und das Innenministerium Zahlen von 78.000 Demonstranten angaben. In Paris zählte die Gewerkschaft 40.000 Demonstranten gezählt, was etwas weniger als während der vorangegangenen Mobilisierung am 5. Juli waren, bei der die Gewerkschaften 45.000 Personen zählten. Die Polizei sprach gestern von 12.500 und 13.500 Demonstranten in der Hauptstadt.
„Insgesamt 15 Polizisten und Gendarmen wurden in Paris und in der Provinz verletzt, zwei von ihnen schwer, die ins Krankenhaus gebracht wurden“, sagte der Innenminister Bernard Cazeneuve in einer Erklärung. Er bedauerte die Vorfälle nicht nur in der Hauptstadt sondern auch in Nantes, Rennes, Rouen, Grenoble, Toulouse und Montpellier.
„Es ist wichtig, die Arbeiter auf der Straße zu mobilisieren“
„Konfrontiert mit einem solchen Gesetz, muss der Präsident davon ausgehen, dass die Arbeiter und Angestellten auf die Straßen gehen“, sagte Philippe Martinez, Generalsekretär der CGT, auf „France Info“. Jean-Claude Mailly, sein Kollege von der FO wurde von „France2“ zu dem Arbeitsgesetz befragt, und er nannte es „einen Totalausfall, der Spuren in der Mehrheit der Menschen hinterlassen wird“ und „große Bitterkeit unter die Arbeiterschaft bringt“, die die Stimmung über Monate und Jahre vergfiftet.
Demonstrationen, manchmal mit Gewalt verbunden, wurden in mehr als 110 Städten über ganz Frankreich organisiert. In Belfort, marschierten Hunderte von Menschen auf die Straße der Stadt, um an diesem nationalen Aktionstag gegen das Arbeitsrecht für „Furore“ zu sorgen. „Wandern in Nantes“, hieß es in der westfranzösischen Stadt an der Mündung der Loire, in der die Gewerkschaften mit ihren Demonstration zeigten, dass „wir noch hier sind und wir nicht einverstanden sind.“ In Marseille, brachen ein paar tausend Menschen das Straßenpflaster auf und schmissen mit Steinen. „Wir werden ihnen das Gesetz um die Ohren hauen, und sie werden erleben, dass wir immer fest zusammenstehen“, sagte François Roche, persönliche CGT Delegierter für Airbus Hubschrauber. Sie waren nach Gewerkschaftsangaben mit zwischen 1500 und 2000 in Tours und etwa 3000 in Rennes …
Streikaufrufe wurden im öffentlichen Dienst bei La Poste (der Post), bei Air France, France Televisions (franz. Fermsehen) oder in der Unterhaltungsbranche befolgt. Bei der SNCF (staatlich französische Eisenbahn) und der RATP (Pariser Nahverkehr Busse und Metro) verlief der Verkehr war normal. Am Himmel wrkte sich der Streikaufruf jedoch aus und mehr als 20% der Flüge fielen schon am frühen Morgen auf dem Flughafen Orly aus und für die anderen Flüge nach Flughafen-Quellen musste eine durchschnittliche mit einer Verzögerung von 20 Minuten gerechnet werden.
von
Günter Schwarz – 16.09.2016