Seit der Gründung der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei), die mit der deutschen AfD vergleichbar ist, vor über 20 Jahren im Jahr 1995 stieg die Mitgliederzahl stetig und kontinuierlich an. In diesem Jahr verzeichnet die Partei allerdings erstmals einen Rückgang an Parteimitgliedern innerhalb des vergangenen Jahrzehnts. Beim Jahrestreffen in Herning am gestrigen Samstag waren 1.211 Mitglieder weniger registriert als beim Vorjahrestreffen. Die Mitgliederzahl fiel demnach von 17.122 auf 15.911.

DF-Vize Carl Christian Ebbesen sieht den Rückgang in dem ereignisreichen „DF-Jahr 2015“ begründet.  Folketingswahl, 20-jähriges DF-Jubiläum und die Volksabstimmung zum EU-Rechtsvorbehalt hätten eine kleine Euphorie ausgelöst, die zu vielen neuen Mitgliedern führten. Diese Euphorie habe sich dann aber wieder gelegt, was die Mitgliederzahl dann wieder etwas zurückgehen ließ.

Parteikollegen haben eine andere Einschätzung, wie etwa Else-Marie Rasmussen aus dem Parteikreis Fyn (Fünen). Sie sagte: „Es gibt viele, viele Mitglieder, die die DF verlassen haben, weil Kristian Thulesen Dahl nicht in die Regierung eingetreten ist. Ich bin mir sicher, dass er sich das das nächste Mal besser überlegen sollte.“

Die Menschen würden sein Argument nicht verstehen, dass die Partei mehr Macht hat, wenn sie nicht auf der Regierungsbank sitzt. Wenn die DF der Regierung angehört, dann muss die Partei zu viele Kompromisse zur eigenen Politik eingehen, hatte der Parteichef gesagt. „Es gibt viele, die das nicht verstehen“, meint Else-Marie Rasmussen.

Die DF liegt laut Meinungsumfrage derzeit bei 19,4 Prozent. Das ist ein kleiner Rückgang zum Wert der letzten Folketingswahl vom Juni 2015, als die Partei 21,1 Prozent erreichte.

von

Günter Schwarz – 18.09.2016