Deutschland-Achter gewinnt SH-Netz-Cup
Der Deutschland-Achter konnte sich nach einem katastrophalen Start zurück an die Spitze kämpfen – und entschied den Rudermarathon auf den Nord-Ostsee-Kanal für sich. Der Steuermann des deutschen Achters, Martin Sauer, schimpfte wie ein Rohrspatz: „Das war eine unterirdische Schiedsrichterleistung“. Kurz nach dem Start des 12,7 Kilometer langen Rennens auf dem Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg waren sich die Ruder des deutschen und des amerikanischen Bootes in die Quere gekommen. Sauer war sauer, weil seiner Meinung nach die Niederländer mit einem Manöver das „Ungemach“ ausgelöst hatten.
Es spricht aber für eine großartige Mannschaftsleitung, dass die Silbermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro das noch aufgeholt haben. Die Deutschen machten sich auf die Verfolgung der Niederländer, die sie auch schon im Finale von Rio hinter sich gelassen hatten, und sie schaften es.
„Wir wollten schnell wieder in einen geilen Rhythmus kommen“, sagte Schlagmann Hannes Ocik nach der Zieldurchfahrt unter der Hochbrücke. Etwa bei der Hälfte der Distanz zogen die Deutschen am Oranje-Team vorbei und siegten souverän zum 12. Mal auf der Wasserstraße zwischen der Nordsee und der Ostsse.
In dieser Besetzung war es das letzte Rennen, welches der Achter für sich entscheiden konnte, denn für die kommenden Aufgaben wie die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr in Sarasota im US-Bundesstaat Florida wird Bundestrainer Holtmeyer das Flaggschiff der deutschen Ruderer wieder neu zusammenstellen. „Wir wollten nach Rio mit einer guten Leistung abtreten“, sagte der Trainer.
Das anspruchsvolle Achter-Rennen über 12,7 Kilometer gilt als das längste Ruderrennen der Welt, und es wurde in diesem Jahr zwischen den Rio-Olympia-Teams aus Deutschland, Polen, den Niederlanden und den USA zwischen der Fähre Breiholz als Start und der Rendsburger Eisenbrücke am Kreishafen als Ziel ausgetragen. Das Rennen stand im Mittelpunkt des jährlich stattfindenden SH-Netz-Cups in Rendsburg.
Rund um die Ruderrennen gab es Musik, Unterhaltung und Interviews. Die Besucher der Veranstaltung im Kreishafen konnten das spannende Rennen auch auf der großen Videowand neben der NDR Bühne verfolgen.
von
Günter Schwarz – 25.09.2016