Allzeittief für Aktie der Deutschen Bank
In den USA drohen dem Geldinstitut Strafen wegen Hypothekengeschäften. Die Deutsche Bank kann in diesem Fall aber nicht auf Staatshilfe hoffen. Die Aktie war zuvor erneut auf ein neues Rekordtief abgestürzt.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, es gebe keinen Anlass für Spekulationen um staatliche Finanzhilfe für die Deutsche Bank. Zu den möglichen Nachforderungen der US-Justiz von 14 Milliarden Dollar sagte Seibert, die Bundesregierung erwarte einen fairen Vergleich wie mit anderen Banken.
Angela Merkel will der Deutschen Bank in der jüngsten Affäre um Milliardenforderungen der US-Justiz nicht helfen und soll das Vorstandschef John Cryan auch gesagt haben. Das Magazin Fokus berichtet von einem vertraulichen Gespräch, bei dem die Kanzlerin mit Cryan Klartext gesprochen habe.
Das wollte die Bundesregierung so nicht bestätigen. Es sei normal, dass man sich treffe und für eine Staatshilfe bestehe keine Notwendigkeit, hieß es in Berlin.
Bank wirbt um Vertrauen
An der Börse hatte man zuvor jedoch angenommen, dass die Regierung bereit sei, für die Deutsche Bank notfalls dasselbe zu tun wie für die Commerzbank. Also eine Kapitalspritze und Kreditgarantien zu geben.
Umso wahrscheinlicher ist für einige Händler, dass die Deutsche Bank jetzt doch noch einmal die Märkte für eine Kapitalerhöhung anzapfen muss. Und das wird bei dem stark fallenden Aktienkurs immer schwieriger.
Die Bank selbst warb unterdessen erneut um Vertrauen: Man sei mit dem dritten Quartal zufrieden. Die Eigenmittel seien ausreichend, man brauche aber Zeit, sich durch die Rechtsstreitigkeiten zu arbeiten.
von
Günter Schwarz – 27.09.2016