(Dresden) In Dresden haben sich am heutigen Abend etwa 100 Menschen vor der Fatih Moschee zu einer Mahnwache versammelt. Sie reagierten damit auf den Sprengstoffanschlag auf die Moschee und wollten damit ihre Solidarität mit Muslimen zum Ausdruck bringen.

Unter den Teilnehmern der Mahnwache waren unter anderem auch Kreuzkirchenpfarrer Christian Behr, Sachsens Wirtschaftsminister Dulig und Eva-Maria Stange, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst. Der Generalsekretär der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), Bekir Alboga, sprach vor der Moschee mit Blick auf den Anschlag von einem „tragischen Ereignis“. „Terrorismus und Gewaltanwendung sind eine Gefahr für uns alle“, sagte er nach einem Gespräch mit dem Imam der Moschee.

Sachsens Wirtschaftsminister Dulig sagte am Rande der Mahnwache, jetzt müsse wirklich allen klar werden, dass man aufstehen und für Demokratie eintreten müsse. Dresdens Polizeipräsident Kretzschmar hat für alle islamischen Einrichtungen der Stadt Objektschutz angeordnet.

Gestern Abend waren vor einer Moschee und vor dem Internationalen Kongresszentrum zwei Sprengsätze explodiert. Verletzt wurde niemand. Kretzschmar verteidigte die Entscheidung der Polizei, erst nach zehn Stunden über die Anschläge zu informieren. Es habe in der Nacht erste Hinweise auf mutmaßliche Täter gegeben. Man habe einen möglichen Fahndungserfolg nicht gefährden wollen.

von

Günter Schwarz – 27.09.2016