Die Vertreter der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) haben sich überraschend auf eine Obergrenze bei der Fördermenge einigen können. Maximal 33 Millionen Barrel am Tag sollen es sein. Damit wollen die Staaten den Markt stabilisieren, der unter niedrigen Ölpreisen leidet. Die Märkte haben bereits reagiert.

Das Ergebnis des informellen Opec-Treffens ist eine Beschränkung des täglichen Produktionsvolumens auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel – ein Barrel entspricht 159 Litern. Darauf einigte sich das Kartell in der algerischen Hauptstadt Algier. Etlichen Förderländern und Förderunternehmen hatten die niedrigen Preise von zuletzt im Schnitt unter 50 US-Dollar pro Barrel stark zu schaffen gemacht. Eine Begrenzung der geförderten Menge soll das Angebot reduzieren. Die Verbraucher müssen sich damit künftig auf steigende Benzin- und Ölpreise einstellen.

Bislang hatte sich Saudi-Arabien immer gegen ein solches Abkommen gewehrt, weil eine Einigung mit dem Iran schwierig gewesen sei. Saudi-Arabien hat nun signalisiert, dem Iran die Produktion „sinnvoller Höchstmengen“ zuzugestehen. Zudem habe man mit dem niedrigen Ölpreis die Fracking-Konkurrenz aus den USA aus dem Markt halten wollen.

Gremium soll zusätzlich Förderquoten bestimmen

Die Entscheidung bedeutet eine Absenkung der Produktion um fast 750.000 Barrel täglich gegenüber August dieses Jahres. Zusätzlich zur Gesamtmenge habe die Opec sich darauf geeinigt, ein Gremium einzusetzen, das bis zur nächsten offiziellen Sitzung der Organisation im November in Wien die Förderquoten für jeden Mitgliedsstaat bestimmen solle, so der amtierende Opec-Vorsitzende und Energieminister Katars, Mohammed Bin Saleh Al-Sada.

Ölpreis bereits leicht gestiegen

Die Einigung in der vergangenen Nacht macht sich bereits auf den Märkten bemerkbar. Nachdem die Preise für US-Öl und Nordsee-Öl am Vorabend um jeweils mehr als zwei Dollar nach oben gesprungen waren, ging es am Morgen wieder um wenige Cent nach unten.

von

Günter Schwarz – 29.09.2016