Trotz des rapiden Rückgangs der Asylbewerber werden mit Ausnahme von København aus dem ganzen Land 450 Polizeibeamte an die dänisch-deutsche Grenze zu Grenzkontrollen geschickt.

Mit Ausnahme von København Polizei schicken alle Dienststellen Polizisten an die dänisch-deutsche Grenze. Hier kontrollieren sie in der Woche zwischen 6000 und 8000 Reisende täglich. Unter ihnen sind nur sehr wenige abgelehnte Flüchtlinge und Migranten. Innerhalb von zwei Tage verweigerten sie nur zwei Personen die Einreise nach Dänemark. Während die Beamten die Grenze sichern, fehlen sie in ihren Dienststellen.

Laut einer Bekanntgabe der dänischen Polizei gegenüber der Tageszeitung „Politiken“ haben Polizeibeamte vom 7. September 2015 bis 31. August 2016 insgesamt 638.779 Stunden an der Grenze ihren Dienst versehen. Das entspricht 450 Polizeibeamte im Vollzeitdienst – oder fünf Prozent der gesamten Ressourcen der Polizei über den genannten Zeitraum.

Sie können nicht an zwei Orten zugleich sein

„Die Aufgabe beeinträchtigt die Arbeit der Polizei in anderen polizeilichen Aufgaben“, sagte Polizeidirektor Jens-Christian Bülow aus Nordsjælland Politi (Nordseeland Polizei). Seine Dienststelle setzt sieben Polizisten fest in den Fährhäfen Rødby und Gedser ein. „Sie können schließlich nicht zur gleichen Zeit an zwei Orten sein“, sagt Jens-Christian Bülow zu „Politiken“.

Aus diesem Grund gibt es einige Aufgaben, die wir heruntergeschraubt haben oder ganz ignorieren. Dies betrifft Aufgaben in Bezug auf den Straßenverkehr, und wir müssen auch unsere feste Verpflichtungen des Nacht herunterfahren.

Die Zahl der Asylbewerber ist in Nordeuropa in diesem Jahr stark gesunken. Im August suchten gerade einmal 284 Menschen Asyl in Dänemark, was der niedrigste Wert seit fünf Jahren ist.

Sozialialdemokraten  und Dansk Folkeparti unterstützen Støjberg

Die „Einwanderungsministerin“ Inger Støjberg (Venstre / sozialliberale Partei), die ihre Aufgabe vornehmlich als „Auswanderungsministerin“ sieht, entlastet die Polizei an der Grenze mit dem Einsatz von Heimwehrsoldaten. Sie ist sich nach ihren Worten dessen bewusst, dass große Ressourcen der Polizei durch den Dienbst an der Grenze gebunden werden, aber nach ihrer Meinung lohnt es sich, und sie sagt: „Die Entwicklung kann sich schnell ändern, auch wenn Asylzahlen derzeit niedrig sind. Grenzkontrollen erfüllen eine wichtige präventive Wirkung, und sie haben geholfen, die öffentliche Ordnung wieder herzustellen. Deshalb muss es auch weiterhin Grenzkontrollen geben.“

Sowohl die rechtspopulistische Dans Folkeparti (Dänische Volkspartei) und die Sozialdemokraten geben geben sich „unsozialdemokratich“ und unterstützen die Linie der „eisernen Lady“, Inger Stojberg.

von

Günter Schwarz – 04.10.2016