Streit im Folketing um drei Meter hohem Dannebrog
(København) Ein sicherlich dramatisches Folketingsjahr wurde gestern in Anwesenheit von Dronning Margrethe II. eröffnet, aber schon vor diesem feierlichen Akt entfachte sich politisches Feuer unter dem Dach von Christiansborg. Auslöser der Aufregung war ein drei Meter großer Dannebrog, der an der Wand hinter der Folketingspräsidentin Pia Kjærsgaard platziert worden ist.
Für diese Entscheidung fand Kjærsgaard zwar die einstimmige Zustimmung im Präsidium des Parlaments, aber der Vertreter der Einheitsliste, Christian Juhl, war bei der Abstimmung darüber nicht anwesend und zeigte sich jetzt empört. Er sprach sogar von „Machtmissbrauch“ durch die Präsidentin.
Dieser Dannebrog sei doch nur ein wertepolitisches Signal der Politikerin von der Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei), so Juhl, während Kjærsgaard jeden Vorwurf darauf mit dem Hinweis zurückweist, dass ein alter Wandteppich in Verbindung mit einer Renovierung während der Sommerpause im Folketingssaal entfernt worden sei.
Eine kahle Wand sei kein schöner Anblick, und es gebe in Dänemark nichts Schöneres als den Dannebrog, so die Folketingsvorsitzende.
von
Günter Schwarz – 05.10.2016