(Rom) Fünf Jahre befand sich Mafia-Boss Antonio Pelle auf der Flucht. Nun hat ihn die italienische Polizei endlich fassen können. Das kuriose daran, kleine Kinder spielen gerne Verstecken im Kleiderschrank, der Mafiosi Pelle aber offenbar gerne dahinter. Italiens Mafiajäger spürte einen der meistgesuchten Kriminellen Italiens jetzt auf – im verbunkerten Keller unter seinem Haus hinter seinem Kleiderschrank, hinter dem sich der 54-Jährige versteckt hielt.

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Die italienische Polizei hat einen seit fünf Jahren flüchtigen Mafia-Boss gefasst. Der 54-jährige Antonio Pelle, alias „Mamma“, wurde in einem Bunker unter seinem Haus in der Kleinstadt Bovalino aufgespürt, wie die Nachrichtenagentur „Ansa am Mittwoch meldete. Er galt als der Boss der ‚Ndrangheta in der nahe der Fußspitze des italienischen Stiefels gelegenen Stadt San Luca.

Pelle war 2011 aus dem Krankenhaus von Locri getürmt und muss noch eine 20-jährige Haftstrafe absitzen. Sein Name stand auf der Liste der 100 meistgesuchten Kriminellen Italiens, sollte aber in die Top Ten aufrücken. Die Mafiajäger aus Reggio Calabria hätten mehrere Stunden gebraucht, sein Versteck zu finden, meldete „Ansa“. Der Zugang zu dem Bunker war – das zeigen Polizeibilder – von einem Kleiderschrank verdeckt. Hinter diesem Schrank kletterte Pelle letztlich aus seinem Versteck.

„Ndrangheta“ gilt als mächtigste Mafiaorganisation Italiens

Die in der Region Kalabrien beheimatete „Ndrangheta“ gilt als die mächtigste der italienischen Mafiaorganisationen. Während der Staat nach den spektakulären Attentaten auf die Untersuchungsrichter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino 1992 vor allem die Cosa Nostra auf Sizilien bekämpfte, konnte die „Ndrangheta“ im Verborgenen weiterwachsen.

Der Pelle-Clan wird mit der Bluttat von Duisburg in Verbindung gebracht, wo bei einer Mafia-Fehde im August 2007 sechs Männer vor einer Pizzeria erschossen wurden.

von

Günter Schwarz – 06.10.2016