Seit Samstagmorgen ist das SEK in einem Plattenbauviertel in Chemnitz im Einsatz. Dabei wurde Sprengstoff gefunden. In Chemnitz wurde hochbrisanter Sprengstoff gefunden, Wohnungen wurden evakuiert.

In Chemnitz werden weitere Wohnungen evakuiert. Wie die Polizei am Sonnabendnachmittag über Twitter mitteilte, wurde bei einer Wohnungsdurchsuchung „hochbrisanter Sprengstoff“ gefunden. Die Rede war von mehreren Hundert Gramm. Laut Polizei handelt es sich um einen gefährlichen Sprengstoff, „nicht um einfaches TNT“. Das Material könne nicht transportiert werden, hieß es. Es solle vor Ort unschädlich gemacht werden. Dazu werden Löcher ausgehoben, in denen das Material kontrolliert gesprengt oder entschärft werden soll.

In diesem Zusammenhang sucht die Polizei Sachsen einen gebürtigen Syrer, der in der Wohnunhz leben soll und dort nicht angetroffen wurde. Er steht im Verdacht, einen Sprengstoffanschlag vorbereitet zu haben. Der Mann soll mit einem schwarzen Kapuzensweatshirt mit auffälligem Aufdruck unterwegs sein. Hinweise zu seinem Aufenthaltsort werden unter Tel. 0351/855 4114 bei der Polizei Dresden oder unter 110 bei jeder Polizeidienststelle erbeten.


Dieser Mann wird gesucht. Die Polizei geht davon aus, dass er einen Sprengstoffanschlag vorbereitet hat.
Die Polizei twitterte, sie wisse nicht, wo der gesuchte Mann unterwegs ist und „was er bei sich trägt“. Weiter heißt es dort: „Seid vorsichtig.“ Wenige Stunden zuvor hatte das Landeskriminalamt noch eingeschätzt. dass von dem Gesuchten keine Gefahr ausgehe.

Das Bundeskriminalamt teilte mit, eine Tatortgruppe zur Unterstützung der Einsatzkräfte nach Chemnitz zu entsenden.

Drei Menschen festgenommen

Am Nachmittag erklärte die Polizei weiter, es seien drei Personen „im Einsatzzusammenhang“ vorläufig festgenommen worden. Ein Polizeisprecher sagte, es seien keine Verdächtigen. Allerdings hätten die Personen Kontakt zum gesuchten Syrer gehabt. Im Zusammenhang mit den Festnahmen kam es zu Behinderungen und teilweiser Sperrung des Chemnitzer Hauptbahnhofs. Die Bundespolizei erklärte, sie unterstütze die Fahndung an Grenzen, Bahnhöfen und Flughäfen sowie in Zügen.

Wohnungstür aufgesprengt

Mit einem Großaufgebot war die Polizei seit Sonnabendmorgen im früheren Fritz-Heckert-Gebiet in Chemnitz im Einsatz. Beamte riegelten Teile des Plattenbaugebietes ab. Spezialkräfte suchten in einem Gebäudekomplex nach einer verdächtigen Person. Im Rahmen dieses Einsatzes sprengten Spezialkräfte nach Angaben eines Sprechers des Landeskriminalamtes (LKA) gegen Mittag eine Wohnungstür. Der Sprecher widersprach Meldungen, wonach eine Person mit Spengstoffgürtel angeschossen worden sei. Das könne er ausschließen. Bei dem Zugriff in der Wohnung konnte laut Twitter-Meldung der Polizei „eine relevante Person nicht angetroffen werden“. Seit dem Nachmittag wird mit einem Foto nach dem Verdächtigen gefahndet. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet mit Verweis auf nicht näher genannte Sicherheitskreise von einem „islamistischen Hintergrund“.

von

Günter Schwarz – 08.10.2016