Das riesige Kreuzfahrtschiff „Crystal Serenity“ ist kürzlich von Vancouver aus gestartet, um quasi eine neue Ära einzuläuten: Die des Tourismus im großen Stil in der Nordwestpassage. Mehr als ein Jahrhundert nach der ersten kompletten Durchfahrt des Norwegers Roald Amundsen ist die Route nun immer wieder frei von Eis – und somit auch offen für Reisende, Abenteurer und Konzerne.

Der US-Kreuzfahrtanbieter „Crystal Cruises“ bot nach eigenen Angaben im August dieses Jahres die erste große Luxuskreuzfahrt durch die Passage an. Zwar gab es zuvor schon Passagierschiffe dort, doch keines von diesen Dimensionen: Das Schiff umfasst 13 Decks und hat eine Länge von beinahe 250 Metern, darauf befinden sich ein Casino, sechs Restaurants und ein Kino.

Mit an Bord waren mehr als 600 Crewmitglieder und 1.000 Passagiere – die Reise war ausverkauft bei Ticketpreisen von 20.000 bis hin zu mehr als 100.000 Euro. Die Fahrt wurde zwei Jahre lang vorbereitet. Neben einem Eisbrecher wurde die „Serenity“ von zwei Helikoptern, Eispiloten und Eisbärenforschern begleitet. Kundschaft, Umwelt und Tierwelt sollten nicht gefährdet werden. Startpunkt war Anchorage, das Ziel New York. Inkludiert waren auch mehrere Stopps, etwa in Inuit-Dörfern auf der Suche nach authentischem Leben in der Arktis. Um die Bewohner nicht zu überfordern, wurden die Passagiere in kleineren Gruppen in Schlauchbooten an Land gebracht.

von

Günter Schwarz – 10.10.2016