Bundesmarine stellte U36 in Dienst
(Eckernförde) – Bei Marineeinsätzen unter Wasser darf die Marine auf Verstärkung hoffen. Das Verteidigungsministerium plant zu den 6 bereits vorhanden U-Booten der deutschen Seestreitkräfte bis zum Jahr 2030 noch zwei zusätzliche U-Boote zu beschaffen, wovon ein Boot den heutigen Kosten nach rund eine halbe Milliarde Euro kosten wird.
Die U-Bootflotte der Bundeswehr soll bis 2030 um zwei weitere U-Boote erweitert werden. Mit den aktuell sechs U-Booten der deutschen Marine liege die Anzahl „unter dem Bedarf der Bundeswehr“, erklärte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Zudem verwies er auf „Gründe der operationellen Verfügbarkeit“. In der Vergangenheit waren zeitweise nur zwei U-Boote für den operativen Einsatz einsatzbereit, da die anderen Boote entweder in der Werft lagen oder zu Ausbildungszwecken dienten. Die beiden geplanten Boote sollen sich „nach Fähigkeit und Größe“ an den sechs vorhandenen U-Booten der Klasse 212A orientieren, wie der Sprecher sagte. Insgesamt wird die deutsche U-Bootflotte dann acht U-Boote umfassen.
Festakt für U36
Diese Ankündigung fällt nicht von ungefähr mit der Indieststellung der neuesten Unterwassereinheit der Marine zusammen. In Eckernförde konnte die Marine am gestrigen Montag mit U36 das bislang letzte der sechs neuen U-Boote der Klasse 212A in Dienst stellen.
Mit der festlichen Übernahme von U36 im Marinehafen von Eckernförde fand ein Rüstungsgroßprojekt sein Ende, dessen Anfänge mehr als ein Jahrzehnt zurückliegen. Ursprünglich wollte die deutsche Marine die Modernisierung ihrer U-Boot-Flotte damit vorerst abgeschlossen haben.
Das erste Boot, U31, war bereits 2005 in Dienst gestellt worden. Das vorletzte Boot dieser Baureihe, U35, wurde vor gut eineinhalb Jahren im März 2015 in Dienst gestellt. Entwickelt und gebaut werden die hochmodernen Boote von der Marinesparte von ThyssenKrupp auf dem ehemaligen HDW-Gelände am Werftstandort in Kiel.
Hochmoderne Waffensysteme
Dank des Brennstoffzellenantriebs an Bord können die U-Boote wochenlang auf Tauchfahrt bleiben und nahezu geräuschlos Späh- und Überwachungsaufgaben ausführen. Aufgetaucht fahren die rund 56 Meter langen und sieben Meter breiten Boote konventionell mit einem Dieselantrieb.
Für den Steuerzahler ist die Neuanschaffung zweier zusätzlicher U-Boote mit erheblichen Kosten verbunden. „U36 hat rund 500 Millionen Euro gekostet“, sagte der Ministeriumssprecher. Die sechs Boote hätten zusammen etwa 2,59 Milliarden Euro gekostet. Wie viel die Nachbestellung zweier zusätzlicher Einheiten kosten wird, ist noch offen. Das 1. U-Boot-Geschwader in Eckernförde ist das einzige der Bundesmarine.
von
Günter Schwarz – 11.10.2016