(Paris) – Der russische Präsident Wladimir Putin hat überraschend einen Besuch in Paris am 19. Oktober abgesagt. Moskau warte, bis der Zeitpunkt für den französischen Präsidenten Francois Hollande günstig sei, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow heute in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

Zuletzt hatte es große Differenzen zwischen Russland und Frankreich über den Syrien-Konflikt gegeben. Beide UNO-Vetomächte hatten am Wochenende im Weltsicherheitsrat gegenseitig Resolutionsentwürfe abgelehnt. Die französische Regierung hatte aufgrund der Bombenangriffe syrischer und russischer Einheiten auf die syrische Stadt Aleppo von „Kriegsverbrechen“ gesprochen.

Auch werde es zunächst kein gesondertes Treffen mit Präsident Francois Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Entwicklung in dem Bürgerkriegsland geben, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

Putin wollte ursprünglich am 19. Oktober nach Paris reisen und dort eine neue russisch-orthodoxe Kathedrale einweihen und eine Ausstellung russischer Kunst besuchen. Hollande hatte am Sonntag erklärt, er sei sich wegen der Luftangriffe auf Rebellengebiete in der syrischen Stadt Aleppo unsicher, ob er Putin überhaupt empfangen werde. Die russische Luftwaffe nahm am Dienstag nach Angaben von syrischen Rebellen ihre schweren Luftangriffe auf die Stadt wieder auf.

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Günter Schwarz – 11.10.2016