Grenzland als Cannabis-Versuchsanbaufläche?
Wenn es nach den dänischen Alternativet und den schleswig-holsteinischen Grünen geht, wird das Grenzland zur Versuchsanbaufläche für medizinischen Cannabis. So berichtet Danmarks Radio Syd.
„Der Gebrauch von medizinischem Cannabis ist in beiden Ländern derzeitig ein großes Thema, und deshalb sollte man sich auch gemeinsam dafür einsetzen“, meint Grünen-Landtagsabgeordneter Rasmus Andresen in Kiel. „Im Grenzland gibt es Universitäten und Krankenhäuser, die den Versuch, Cannabis als Medizin zu verwenden, bestens überwachen könnten“, erklärt der deutsche Abgeordnete. „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wäre dabei ein Aushängeschild für das Gesundheitswesen in ganz Europa“, fährt er fort.
Pernille Schnoor, die Gesundheitssprecherin von Alternativet unterstützt den Vorschlag der deutschen Grünen. Die Partei hatte schon vorgeschlagen, Cannabis-Landwirtschaft auf den kleinen Inseln Dänemarks zu betreiben.
In Dänemark ist es Apothekern erlaubt, Medizin aus Cannabis herzustellen. Auch der Gebrauch eines solchen Medikaments ist erlaubt, solange ein Rezept dafür vorliegt. Die Canabis-Medizin ist jedoch von der Arzneimittelbehörde nicht zugelassen, weil der Nutzen nicht bestätigt ist.
Mit einer Dokumentation aus dem Grenzland, so der Vorschlag der beiden Parteien, wäre es möglich, den Nutzen zu belegen. Mehr Ärzte würden, wenn sich das Medikament als wirksam herausstellt, ein Rezept ausstellen, denn viele Kranke berichten von positiven Effekten bei der Einnahme. Vor allem bei Schmerzpatienten mit chronischen Schmerzen soll das Mittel, so Patientenberichte, gut anschlagen.
von
Günter Schwarz – 13.10.2016