Was geschah am 13. Oktober 1660 in unserem Dänemark?
Der Ständerat in København stellt am 13. Oktober 1660 die entscheidenden Weichen in Richtung eines autokratischen Regimes in Dänemark. Der Rat stimmt der Forderung des Königs, Kong Frederik III., zu, die dänische Monarchie über die Erbfolge zu sichern.
Die Ständeräte oder Ständeversammlungen beziehen sich im Allgemeinen auf die Art von politischen Versammlungen, wo die Teilnehmer in Stände organisiert sind. In Dänemark gab es vier Stände, die da waren Klerus, Adel, Bürger und Bauern.
Politische Vertretungen dieser Art wurden seit den letzten Jahrhunderten des Mittelalters gebildet, und sie blieben in einer Reihe von europäischen Staaten über die nächstfolgenden Jahrhunderte bestehen, bis die Herrschaft von absolutistischen abgeschafft wurde.
Nur in wenigen Ländern wandelten sich die Ständeräte um in demokratische Vertretungen nach heutigen Vorstellungen. Da ist vor allem in England zu nennen, wo das Parlament und vor allem das House of Commons als eine Fortsetzung der Stände des Reiches angesehen werden kann. Jedoch als Folge des eigentümlichen Charakters des britischen Staates unterschied sich der englische Ständerat von je her etwas von denen auf dem Festland. In Schweden gab es einen ähnlich organisierten Ständerat wie in England, aus dem allerdings 1866 das parlamentarische System von haute hervorging.
In Dänemark wurde der Ständerat mittelalterlicher Prägung 1780 zur Zeit der französischen Revolution aufgelöst und durch ein parlamentarisches Zwei-Kammer-System ersetzt. Seit 1953 jedoch bestimmt nur noch das Folketing (dänisches Parlament) über die politischen Geschicke des Landes.
von
Günter Schwarz – 13.10.2016