(Heide/Itzehoe) – Auf der Suche nach dem Traummann tummeln sich Frauen nicht selten in Online-Portalen und lernen dort die vermeintliche Liebe ihres Lebens kennen. Für zwei Dithmarscherinnen endete die Partnersuche im Netz erst kürzlich mit einem gebrochenen Herzen und für eine von ihnen sogar mit einem leeren Bankkonto.

Die Masche der so genannten Scammer ist es, das Herz einer Frau online zu erobern, um so an ihr Geld zu kommen. Opfer einer solchen Tat ist unlängst eine ältere geschiedene Dithmarscherin geworden, die in einem Chat-Portal die Bekanntschaft eines liebenswerten französischen Bauingenieurs aus Stuttgart machte.

Der Mann, der seinen Profilbildern zufolge auch optisch sehr passabel war, ergaunerte sich das Vertrauen und wohl auch die Zuneigung der Seniorin, die schließlich mehrere tausend Euro nach Ghana überwies, weil der Angebetete dort angeblich beruflich festsaß. Kaum war das Geld überwiesen, war auch die virtuelle Beziehung beendet. Zurück blieb eine enttäuschte und wirtschaftlich geschädigte Frau.

Etwas kritischer agierte eine junge, frisch getrennte Dithmarscherin, die im Internet einen flotten und wohlhabenden Schmuckhändler kennenlernte. Der umgarnte die Dame seines Herzens nicht nur verbal, sondern schickte ihr sogar zwei Mal überwältigende Blumensträuße nach Hause. Trotz der eifrigen Umwerbung wurde die Betroffene skeptisch, als der Geschäftsmann Geld von ihr forderte, das er angeblich in Ghana benötigte. Glücklicherweise reagierte die Frau richtig, brach den Kontakt ab und informierte die Heider Kripo.

Dort und auch in Itzehoe laufen immer wieder Meldungen über gleichartige Fälle auf – teils ist bereits Geld geflossen, zum Teil auch nicht. Die Drahtzieher der Geschäfte mit dem Herzen sitzen nach derzeitigen Erkenntnissen in Ghana und agieren von dort aus nahezu professionell. Die Polizei warnt dringend davor, im Rahmen von Partnerbörsen auf Geldgeschäfte einzugehen – auch wenn der liebenswerte Bittsteller noch so hilflos zu sein scheint.

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Günter Schwarz  – 15.10.2016