(Wangeroog) – Mit der Flut kam die Erlösung: Um kurz vor Mitternacht gelang es der Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) die Inselfähre „MS Harlingerland“ mit einem Rettungsboot in die Fahrrinne zu schleppen, berichtete NDR Reporter Peter Becker, der für Dreharbeiten auf der Insel Wangeroog und ebenfalls auf der Fähre war.

Die knapp 47 Meter lange Fähre hatte sich am Nachmittag auf dem Rückweg von der Insel nach Harlesiel (Landkreis Wittmund) im Watt festgefahren. Die Mannschaft und die rund 280 Passagiere mussten stundenlang an Bord ausharren.

Vater und kranker Sohn von Rettungsboot abgeholt

„Es ist glücklicherweise nicht so kalt wie im Januar, als eine andere Fähre stundenlang vor Juist festsaß“, sagte Becker. Die Passagiere seien an Bord kostenlos versorgt worden, doch gegen 20 Uhr seien Essen und Getränke ausgegangen. Die Bahn habe zugesagt, mögliche Übernachtungskosten auf dem Festland zu übernehmen. Ein Vater und sein erkrankter Sohn seien bereits am Nachmittag von einem Seenotretterteam von der auf Wangerooge stationierten „Wilma Sikorski“ aufgenommen und zurück auf die Insel gebracht worden, berichtete die DGzRS.

DGzRS zuversichtlich, die Fähre aus dem Schlick zu ziehen

Die Mannschaft der „Wilma Sikorski“ habe bereits am späten Montagnachmittag versucht, die „Harlingerland“ aus dem Schlick zu ziehen. Der Wasserstand sei zu diesem Zeitpunkt aber bereits zu tief gewesen. Deshalb wurde bei Flut in der Nacht ein weiterer Versuch unternommen. Zwischen den Inseln und dem Festland setzen sich immer mal wieder Fähren fest, weil der Wasserstand niedriger ist als vorhergesagt oder der Wind ungünstig steht und das Wasser aus der Fahrrinne drückt. Laut DGzRS-Sprecher Christian Stipeldey kommt das etwa fünf- bis zehnmal im Jahr vor.

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NDR  – 18.10.2016