Spinat vors Bildungsministerium in København
(København) – „Du er trædet i spinaten“ (Du bist ins Fettnäpfchen getreten) – Im Dänischen hat der Spinat die Bedeutung, die im Deutschen das Fettnäpfchen hat. Mit 30 Kilogramm Spinat demonstrierten dänische Schüler und Studenten vor dem dänischen Bildungsministerium in København, um ihrem Unmut über die Kürzungen der dänischen Regierung Ausdruck zu verleihen, die das Bildungsministerium zu vertreten hat.
Die Pläne der Regierung die Ausbildungsförderung um 800 Kronen (107,35 Euro) monatlich zu kürzen, entzieht einer nicht geringen Anzahl der hunderttausende Schüler und Studenten die Lebensgrundlage. Davon, ist die Schüler- und Studentengruppierung „zornige Studenten“ überzeugt. So sagte der Sprecher der Gruppe sagt zu der Protestaktion: „Unser Ziel ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass die Kürzungen in Wirklichkeit einen gewaltsamen Angriff auf die Jugend darstellen. Wir sehen es kommen, dass die SU (Ausbildungsförderung) nicht Essen, Miete und Grundbedürfnisse decken wird. Es ist ein vollkommen irres Vorhaben, die Förderung so zu kürzen.“
Die Spinat-Aktion geschah jetzt knapp eine Woche später, nachdem gegen die Kürzungspläne in vier großen Städten Dänemarks in der vergangenen Woche tausende Schüler auf die Straße gegangen waren, um gegen die Regierungspläne zu demonstrieren. Zufolge der Ankündigung der „zornigen Studenten“ wird der Widerstand fortgesetzt, bis die Sparpläne gänzlich zurückgenommen werden.
Den Einwand von Regierungsseite, dass selbst nach den Kürzungen die Ausbildungsvergütung in Dänemark immer noch eine der weltweit großzügigsten ist, lässt der Studentensprecher nicht gelten. Letztlich finanziere man ja selbst das System, da Studierende nach ihrem Studium bzw. nach ihrer Ausbildung hohe Steuern zahlen. „Die Ausbildung junger Leute ist kein schlechtes Geschäft. Es ist es gutes System, und so wie es jetzt ist, ist es auch gut so.“
Dieselbe Gruppe War bereits vor zwei Wochen vor dem Ministerium angerückt und dort Konserven vor die Tür geschmissen.
von
Günter Schwarz – 19.10.2016