(Riad) – Saudi-Arabien will mit der Hinrichtung eines Mitglieds der Königsfamilie zeigen, dass in dem erzkonservativen und autokratisch regierten Staat gleiches Recht für alle gilt. Der verurteilte Prinz hatte im Jahr 2012 einen Mann bei einer Schlägerei getötet.

Der Prinz Turki bin Saud al-Kabir aus der saudischen Königsfamilie wurde in Saudi-Arabien wegen Mordes hingerichtet. Das Innenministerium des Landes gab die Exekution am Dienstag bekannt, die bereits einen Tag zuvor stattgefunden haben soll.

Turki bin Saud al-Kabir soll einheimischen Medien zufolge bei einer Schlägerei in der Hauptstadt Riad im Jahr 2012 einen Mann getötet haben. Daraufhin wurde er von einem Gericht in Riad zum Tode verurteilt. Oberinstanzen hatten die Todesstrafe dann bestätigt. „Damit wird bekräftigt, dass die Regierung des Königreiches dazu bestimmt ist, Sicherheit und Gerechtigkeit zu gewährleisten und das Recht Gottes über all jenen zu vollstrecken, die Unschuldige angreifen“, heißt es in der Mitteilung des Innenministeriums über die Hinrichtung des Prinzen.

Es ist extrem selten, dass ein Mitglied des konservativen Herrscherhauses hingerichtet wird. Ein anderer Prinz der saudischen Königsfamilie begrüßte in Medien die Exekution. „Dieses ist das Recht Gottes“, schrieb Khaled Al Saud bei Twitter. „Möge Gott dem Mörder und seinem Opfer gnädig sein.“ In Saudi-Arabien wurden in diesem Jahr damit schon 128 Menschen hingerichtet.

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Günter Schwarz  – 20.10.2016