Was geschah am 20. Oktober 1991 in unserem Dänemark?
Daniel Jacob Haugaard spendiert seinen Wählern aus dem Staatszuschuss für die SABAE, „Sammenslutningen Af Bevidst Arbejdssky Elementer“ (Zusammenschluss von erwiesen arbeitsscheuer Elemente) am 20. Oktober 1991 Freibier und Würstchen im „Ridehuset“ (Reithalle) in Aarhus.
Daniel Jacob Haugaard ist einen Art Lebenskünstler halb färöischen Abstammung, der am 12. Mai 1952 in Tvøroyri auf den Färöer-Inseln geboren wurde. Er ist der Sohn des Designers Aage Haugaard und der Inspektorin Hansina Kathrina H. Seine schulische Ausbildung erfolgte an der Elise Smiths Schule in Aarhus, die er mit der Sekundarstufe 1 (Realschulabschluss) beendete und auf dem zweiten Bildungsweg auf dem Risskov Gymnasium, das er von 1969 bis 1974 besuchte, erreichte er die Allgemeine Hochschulreife (Abitur).
Danach arbeitete er bereits als Reiniger, Maurer, Ingenieur, Matrose, Erzieher und sogar als Lehrer. Auch als Politiker versuchte er sich von 1974 bis 1994 mit zumeist mäßigem Erfolg, bis er 1994 mit seiner mehr als Witz gemeinten SABAE-Partei 23.253 Stimmen erreichte und von 1994 bis 1998 ins dänische Folketing einzog.
Nach Ablauf seiner Amtszeit im Parlament entschied er sich, keine Wiederwahl anzustreben. Unter seinen unverschämten Wahlversprechen, die ihn 1994 ins Folketing gebracht hatten, waren unter anderm: 8 Stunden freie Zeit, 8 Stunden Ruhe und 8 Stunden Schlaf; mehr Rückenwind auf Radwegen; Versprechungen für eines besseren Wetters in Dänemark; Recht auf Impotenz; Nutella in den Feld Rationen der Soldaten (dieses wurde tatsächlich umgesetzt); kürzere Warteschlangen in Supermärkten. – Er selbst bewertete seinen Sieg in der Parlamentswahl als den größten Streich aller Zeiten. Als sein Porträt im Parlament hing, kommentierte Haugaard es so, dass es als Warnung an das Volk dienen sollte, denn jeder idiotische Populist könnte gewählt werden.
Heute betätigt Jacob Haugaard sich als Komiker, Autor, Komponist und Musiker und hat in Dänemark einen hohen Bekanntheitsgrad aufgrund seiner Biografie.
von
Günter Schwarz – 20.10.2016