(Singapur) – Demonstration sind in dem Stadtstaat Singapur grundsätzlich verboten und dürfen, wenn überhaupt, lediglich auf einem Rasenstück in einem kleinen Park von 9.400 Quadratmeter Größe namens Hong Lim Park stattfinden, das dort als „Speaker’s Corner“ bekannt ist.

Ab sofort benötigen jetzt Ausländer und ausländische Firmen in Singapur eine behördliche Genehmigung, um Veranstaltungen auf diesem einzigen auch für Demonstrationen zugelassenen Gelände des Inselstaats zu sponsern. In erster Linie sei das Rasenstück in dem kleinen Park für Singapurer gedacht, teilte das Innenministerium des Stadtstaats in Südostasien heute mit.

Die Anordnung kam, nachdem Firmen wie Apple und Google kürzlich dort eine Veranstaltung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) unterstützt und gesponsert hatten. Homosexualität ist in Singapur  per Gesetz verboten, auch wenn niemand aus diesem Grund öffentlich verfolgt wird.

Das Innenministerium beschied jedoch, Ausländer sollten sich nicht in Singapurs innere Angelegenheiten einmischen. Auch Bürger Singapurs müssen ihre geplanten Auftritte und Themen auf dem Rasen der „Speaker’s Corner“ vorher anmelden und sich genehmigen lassen.

von

Günter Schwarz  – 21.10.2016