København, wo „hyygelig“ total hip ist
Die dänische Hauptstadt København ist nur „hyggelig“ (gemütlich), sie ist wohl ebenso die alternativste Stadt Europas, und wer zudem noch Design und coole Lebensart liebt, der ist in København genau richtig. Selbst die Alternativszene wirkt „hyggelig“, und sie hat dort sogar ihren eigenen „Freistaat“.
Die Hauptstadt Dänemarks gilt als die coolste. Auch weil Design eines der wichtigsten Kulturgüter des Landes ist. Die unzähligen Cafés legen die allerhipsten Magazine stolz auf. Fast in jeder Ausgabe jedes Hefts gibts wieder einen neuen Geheimtipp. Etwa den: ein Mittagessen im Café Kalaset. Zwischen Vintage-Interieur genießen Touristen und Einheimische das täglich wechselnde Menü. Heute: Rindfleischeintopf – bei der frischen Bise draußen ist es die perfekte Stärkung für einen Tag in der 1,2-Millionen Stadt.
København ist – abgesehen von Amsterdam – die Velostadt Europas. Das Rad leiht man sich für ein paar Kronen bei einer der zahlreichen City-Bike-Stationen und fährt gleich los ins gemütliche Quartier Nørrebro zum Beispiel. Hier vermischt sich Altbau mit Industrie-Chic; das multikulturelle Flanier-Zentrum Københavns erinnert ein wemig an Berlin-Kreuzberg.
Am Abend, wenn es skandinavisch-kalt wird, ist die Zeit für einen Spaziergang durch das Postkartenidyll Nyhavn perfekt. Die farbigen Häuser und die Boote im Hafen sind beleuchtet, und um diese Zeit wimmelt es nicht mehr von Touristen.
Einzigartig und sicher unvergesslich ist auch ein Besuch im „Freistaat“ Christiania. Diese ehemalige Militärkaserne wurde in den 1970er Jahren von Hippies besetzt, und sie hatten die Idee, einen Freistaat mit alternativen Lebensformen zu gründen. Hier gibt es immer noch keine Polizei, dafür sind umso mehr Coffee-Shops zu finden. Das Quartier wird von den Einheimischen selber verwaltet. Wer hier allerdings fotografieren will, fängt sich einen scharfen Tadel ein. Zudem sollte man für die nächtliche Party, die hier bestimmt gut wird, genügend Bargeld mitnehmen. Mit Kreditkarte geht in Christiania nämlich gar nichts.
von
Günter Schwarz – 22.10.2016