49.000 Dänen droht die Beendigung der Postzustellung
Für die nahezu alle Dänen ist Briefpost von öffentlichen Ämtern und Behörden nur noch ein Relikt „alter Zeit“. Behördenschreiben in Formen von persönlichen Briefen oder allgemeine Nachrichten bzw. Bekanntmachungen noch digital versendet, seit die Verwendung eines elektronischen Postfaches 2014 verpflichtend wurde. Viele ältere Menschen, die keinen Computer besaßen oder diesen nicht zu benutzen verstanden, ließ man die Möglichkeit für einen Übergangszeitraum von zwei Jahren, sich von dem digitalen Zwang befreien zu lassen. Diese Frist endet jedoch jetzt am 1. November.
Die Ausnahmeregelung der Befreiung vom Erhalt elektronischer Post nahmen etwa 130.000 Dänen in Anspruch. Von diesen Bürgern haben allerdings jetzt ca. eine Woche vor Ablauf der Frist rund 38 Prozent noch nicht auf die Benachrichtigung reagiert, dass auch sie nun auf digitale Post umgestellt werden. Damit riskieren nach derzeitigem Stand ungefähr 49.000 Bürger, ab dem 1. November keine amtlichen Schreiben – seien sie persönlich oder allgemein – mehr zu erhalten.
Der Direktor der Digitalisierungsbehörde, Lars-Frelle-Petersen, sieht es jedoch noch locker und macht sich momentan noch keine Sorgen darüber. „Viele Bürger melden sich oft erst kurz vor Ende der Frist. Wir haben die Möglichkeit zu sehen, wer sein digitales Postfach nicht abgerufen hat und werden denjenigen dann nochmals einen Papierbrief mit Informationen zuschicken“, so Frelle Petersen. Die Kommunen haben aber auch die Möglichkeit, weitere befristete und sogar dauerhafte Befreiungen von der digitalen Post zu genehmigen. Wer diese Genehmigungen bekommt, wird vermutlich von Kommune zu Kommune anders entschieden und gehandhabt.
von
Günter Schwarz – 24.10.2016