(Vordingborg / Haithabu) – Im Museum Danmarks Borgcenter Vordingborg ist die Freude über die Exponate des Wikinger Museums Haithabu vor den Toren Schleswigs groß, da sie vorübergehend nach Vordingborg im Süden der Insel Sjælland (Seeland) kommen werden.

Ostern 2017 soll die Ausstellung auf Südseeland eröffnet werden. Es ist das erste Mal, dass die Ausstellung in Dänemark zu sehen sein wird. Das  Schleswiger Wikingermuseum Haithabu muss wegen Feuchtigkeit im Gebälk und damit einhergehendem Schimmel bis 2018  renoviert werden. Als das Museum in Vordingborg davon erfuhr, ergriff man die Initiative und setzte sich mit dem Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum in Verbindung.

„Unser Interesse an der Ausstellung begann, als wir hörten, dass das Museum Haithabu für ein Jahr schließen muss, um Renovierungen durchzuführen. Daraufhin haben wir Kontakt zur Museumsleiterin Ute Drews und zu Dr. Ralf Bleile aufgenommen. Gemeinsam haben wir  konstruktive Möglichkeiten durchgesprochen, und die Bedingungen für eine Ausstellung in Vordingborg, und dann haben wir eine Absprache getroffen“, sagt Museumsdirektor Keld Møller Hansen.

Mit den Exponaten aus der Wikingerzeit stelle man auch ein Stück dänische Kulturgeschichte aus. „Wikinger haben eine große Bedeutung für die dänische Identität. Dass wir die Möglichkeit bekommen, die Haddebyer Ausstellung zu zeigen, ist, als ob wir Bruce Springsteen in die Stadt holen würden!“, so Hansen über eine der umfangreichsten Sammlungen zur Wikingerzeit, die weltweit einzigartig ist.

Das Danmarks Borgcenter eigne sich aus vielerlei Gründen als Gastgeber für die Wikingerschau, so Hansen. „Unser Fokus liegt auf Burgen, Königen und Macht. Haddeby war einst eine befestigte Stadt mit einer Burg und einem Machtzentrum  für Wikinger und Könige. Daher ergibt es durchaus Sinn, die Ausstellung nach Vordingborg zu holen. Die Forschung unseres Centers hat in den kommenden Jahren ihren Fokus auf der Wikingerzeit und den Handel sowie die Frage nach der Macht.

Dass in Vordingborg eine Burg entstand, stand ja in Zusammenhang mit der Kontrolle über die Ostsee und die Handelswege auf dem Wasser“, erklärt Hansen. Noch ist das Konzept für die Ausstellung im Entstehen. „Wir werden die Schau aber im Stil des Borgcenters machen, das heißt mit Lautsprechern und Animationen, und wir werden sie nicht zuletzt auch mit digitalen Führern ausstatten. Wir wollen unseren Gästen zeigen, dass Haddeby etwas ganz und gar Einzigartiges war, eine Handelsmetropole und die Stadt der Wikingerkönige“, sagt Hansen.

Da auch Vordingborg und Møn in der Wikingerzeit eine wichtige Handelsroute darstellten und das Museum diese Geschichte bereits zeige, sei die Haithabu-Ausstellung in Danmarks Borgcenter in bester Gesellschaft. Die Ausstellung in Vordingborg wird über sechs Monate zu sehen sein.

von

Günter Schwarz  – 26.10.2016