Anti-Trump-Wahlkampfbus als Geck auf Københavns Straßen.
(København) – Die dänische Sozialistische Volkspartei (SF) hat sich für die rund 8.700 wahlberechtigten amerikanischen Bürger, die in Dänemark leben, etwas Spezielles ausgedacht, um diese zum Gang an die Wahlurne zur US-Präsidentenwahl zu motivieren. Diese clevere Kampagne trägt sicher dazu bei, dass so mancher Auslands-Amerikaner im Königreich bei der Präsidentschaftswahl in seinem Heimatland seine Stimme abgeben wird.
Der Wahlkampf zwischen Donald Trump und Hillary Clinton nimmt inzwischen mit den gegenseitigen Vorwürfen aus beiden Wahlkampflagern immer groteskere Züge an. Trumps verbalen „Ausrutscher“ zuhauf gegen alles und jeden sowie Steuermanipulationen in Höhe von wohl hunderten Millionen Dollar sind sicherlich keine gute Visitenkarte für das Weiße Haus. Allerdings ist Clintons sorgloser Umgang mit E-Mails zweifellos auch kritikwürdig, doch sind sie nichts und geradezu banal verglichen mit den Fauxpas‘, die Donald Trump sich noch gegenwärtig gestattet. Die derzeit aktuelle gegen Clinton gerichtete Unterstellung, sie hätte die Fragen der Moderatoren bei den Fernsehduellen bereits zuvor gekannt, ist sicher nicht weiter als der Versuch zu werten, sie kurz vor der Wahl am kommenden Dienstag nochmals zu diskreditieren, um Trumps Umfragewerte zumindest „aufzubessern“.
Passend dazu, so „verrückt“, wie der amerikanische Wahlkampf zwischen den Demokraten und Republikanern läuft, ist die Aktion der dänischen Sozialisten Partei in der dänischen Hauptstadt København. Dieser Wahlaufruf an die Amerikaner kann man schon als eine Kunstinstallation betrachten, die es fast wert ist, nach der Wahl in einem Museum ausgestellt zu werden.
Ach, schauen Sie sich einfach das Video an und entscheiden Sie selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=yab8U1QiAx8
„Americans Abroad: Vote“ (Amerikaner im Ausland: Stimmt ab) steht in großen Lettern auf dem Linienbus. Mit der großflächigen Anzeige rufen die Sozialisten die US-Amerikaner in Dänemark dazu auf, von ihrem Stimmrecht bei der Präsidentschaftswahl in ihrer Heimat Gebrauch zu machen. Zudem ist neben dem Wahlaufruf eine Frisur zu abgebildet, die mittlerweile keine Zweifel darüber aufkommen lässt, wer damit gemeint ist, und der Scherz mit den rollenden Augen auf den Radabdeckungen weisen natürlich auch auf Donald Trump hin.
Somit lassen die dänische Sozialistische Partei und deren Vorsitzende Pia Olsen Dyhr keinen Zweifel daran, wem sie ihreStimmen geben würden. „Die politischen Ansichten Donald Trumps unterscheiden sich stark von denen unserer Partei“, sagte Pia Olsen Dyhr dem Nachrichtensender CNN. „Der Gedanken daran, dass er im Oval Office sitzen könnte, lässt mich erschaudern.“ Natürlich ist es die Absicht der Partei, mit der Aktion die rund 8.700 wahlberechtigten US-Bürger in Dänemark in ihrem Sinne beeinflussen und zu wünschen ist es ihnen, dass es ihnen gelingen mag.
von
Günter Schwarz – 02.11.2016