Niels Ebbesen, der den „kahlköpfigen Gafen“ (Graf Gerhard von Holstein) erschlagen hatte, kommt am 2. November 1340 bei der Schlacht der aufständischen Jüten unter der Führung von Ebbesen gegen König Valdemar IV. in der Nähe von Skanderborg ums Leben.

Niels Ebbesen (1308 – 2 November 1340) war ein Angehöriger des jütischen Niederadels. Er wurde bekannt dadurch, dass er den Grafen Gerhard von Holstein am 1. April 1340 in Randers tötete. Der Graf war seinerzeit der mächtigste Mann im Königreich, da ihm ganz Jütland und Fünen verpfändet waren und der Herzog von Schleswig von ihm abhängig war.

Ob seine Tat politisch motiviert war oder ob Ebbensen sich seines Steuerherrn entledigen wollte, konnte bis heute nicht geklärt werden. Fest steht jedoch, dass der Tod des Holsteiner Grafen einen Wendepunkt in der dänischen Geschichte darstellte. Mit dem kurz darauf inthronisierten König Valdemar Atterdag begann ein neuer Aufschwung des dänischen Königreichs. Der König betrachtete Ebbesen als jütischen Rebellen und zog gegen in zu Felde. In der Nähe von Skanderborg trafen die beiden Heere aufeinander, und es kam zur Schlacht, bei der Niels Ebbesen sein Leben verlor

 In der Zeit des nationalen Konflikts zwischen den Deutschen und Dänen ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Niels Ebbesen in Dänemark zu einem Nationalhelden hochstilisiert. Dabei hatten die Machtränke zwischen den Holsteiner Grafen, den dänischen Königen und verschiedenen Adelsmännern im 14. Jahrhundert noch überhaupt keinen nationalen Charakter, weil es zu der Zeit so etwas wie einen nationalen Gedanken in der Bevölkerung noch gar nicht gab.

Während der deutschen Besetzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg wurde der 600 Jahre zuvor verstorbene Niels Ebbesen zu einer Symbolfigur dänischen Widerstands gegen die Deutschen erhoben. Der national-konservative und später von der Besatzungsmacht ermordete Dichter-Pastor Kaj Munk widmete ihm das Schauspiel „Niels Ebbesen“, das während der deutschen Besatzungszeit jedoch nicht aufgeführt werden durfte.

von

Günter Schwarz  – 02.11.2016