Eine intensive Waffen- und Geräteausbildung – das macht die Bundeswehr einem Medienbericht zufolge für Islamisten attraktiv. Demnach hat der Militärgeheimdienst MAD 20 Islamisten enttarnt und verfolgt 60 weitere Verdachtsfälle.

Islamisten bewerben sich einem Medienbericht zufolge gezielt bei der Bundeswehr, um dort eine militärische Ausbildung zu erhalten. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe 24 Islamisten in der Truppe enttarnt und verfolge 60 weitere Verdachtsfälle, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf den Militärgeheimdienst.

Aus den Rekrutierungsbüros seien „einzelne Anfragen von Bewerbern bekannt, die sich in auffälliger Weise für den Dienst in der Bundeswehr interessieren, einen Verpflichtungswunsch von nur wenigen Monaten äußern und sich ausdrücklich für eine intensive Waffen- und Geräteausbildung interessieren“, teilte der MAD demnach mit.

Änderung im Soldatengesetz

Das Bundeskabinett hatte Ende August beschlossen, dass der MAD künftig alle Bundeswehr-Bewerber überprüfen soll, um Islamisten und andere Extremisten ausfindig zu machen. Mit der geplanten Änderung des Soldatengesetzes will die Regierung „angemessen auf die veränderte Sicherheitslage reagieren und einen Missbrauch der Bundeswehr als Ausbildungseinrichtung für potenzielle Terroristen, Extremisten und Schwerkriminelle verhindern“, sagte damals ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.

Das Soldatengesetz erlaubt bisher eine Sicherheitsüberprüfung erst nach einer Anstellung. Die Gesetzesänderung soll 2017 in Kraft treten. Die Bundeswehr habe von 2007 bis 2016 insgesamt 24 Bundeswehr-Angehörige mit islamistischem Hintergrund erkannt, hieß es Ende August.

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Quelle: ARD-Tagesschau  – 05.11.2016