(Bungsberg) – Der Schnee in Deutschlands nördlichstem Skigebiet ist schon da, aber der Lift fährt noch nicht. Der zuständige Zweckverband Bungsberg in Schönwalde (Kreis Ostholstein) hat trotz intensiver Suche noch keinen neuen Betreiber gefunden. Die Verantwortlichen sagen, die Verhandlungen dauerten an. Stefan Mest, Sprecher der Skivereinigung Schleswig-Holstein, ärgert das. „Seit Dienstag haben wir in Schleswig-Holstein Schnee. Die Temperaturen sind einige Tage gut vorausgesagt, so dass man bis zum Wochenende einen Riesen-Spaß hätte“, sagt er. Zur Zeit liegen am Bungsberg mehrere Zentimeter Schnee.

Der Bungsberg gilt als kleinstes Skigebiet Deutschlands. Der Berg ist 167,4 Meter hoch. Die Skipiste etwas mehr als 200 Meter lang mit 17 Grad Gefälle. Jahrzehntelang hatte die Gemeinde Schönwalde den Ski-Lift auf der Weide der Eigentümerfamilie Schnoor aufgestellt. Betrieben hatte ihn die Familie Schnoor. Doch dann fingen Schönwalds Bürgermeister Hans-Alfred Plötner (CDU) und die Familie an, über viele Punkte zu streiten. Die Eigentümerfamilie warf dem Bürgermeister vor, Verbote missachtet, Schilder widerrechtlich abgehängt und – ohne zu fragen – ein Feuerwerk auf der Kuppe genehmigt zu haben. 2015 kündigte die Familie dann den Vertrag mit der Gemeinde.

Carstensen vermittelte

Im April 2016 reichte die Eigentümerfamilie dann einen Antrag auf Aufforstung ein. Diesen lehnte die Gemeindeverwaltung ab, weil ein öffentliches Interesse an dem Gebiet bestehe. Peter-Harry Carstensen konnte bewirken, dass die Familie den Antrag zurücknahm. Der ehemalige Ministerpräsident hatte sich als Vermittler in den Streit eingeschaltet.

Lift für 28 Höhenmeter

Im September 2016 hieß es dann, der Zweckverband Bungsberg, bestehend aus der Gemeinde Schönwalde und dem Kreis Ostholstein, wolle die Hangwiesen zur Winterzeit pachten. Die Gemeinde wollte diesen Winter einen Skilift am Hang auf – und nach Ende der Saison wieder abbauen. Unklar ist aber bis jetzt, wer sich um den täglichen Betrieb des Lifts, der 28 Höhenmeter überbrücken soll, kümmert.

von

Günter Schwarz – 11.11.2016