AfD-Bundesvorstand Armin Paul Hampel ist empört darüber, dass beim diesjährigen Presseball am Freitag, den 25. November, im Berliner Nobelhotel Adlon kein Vertreter der AfD eingeladen wurde und klagt: „Die Frage, wer zum Presseball eingeladen ist, gleicht einer politischen Selektion.“ Im vorigen Jahr waren noch die AfD-Chefs Frauke Petry und Jörg Meuthen mit dabei, doch in diesem Jahr erhielt niemand aus der Partei eine Einladung der „Lügenpresse“, wie der Spiegel in seiner heute erschienenen Ausgabe schreibt.

Anders als im vorigen Jahr findet der Bundespresseball der rund 2300 Journalisten und Politiker aller Parteien am 25. November im Berliner Adlon ohne die „Alternativen“ statt, denn selbst ihre Chefs Petry und Meuthen erhielten keine Einladung zu diesem gesellschaftlichen Ereignis.

„Wir müssen jedes Jahr neu entscheiden, wen wir zum Bundespresseball einladen“, sagte Gregor Mayntz, Vorsitzender der Bundespressekonferenz, dem „Spiegel“. „In diesem Jahr gehört die AfD zu jenen, die wir nicht eingeladen haben.“ Dafür, so Mayntz, dürfe die rechte Partei aber gerne nach den vier Wahlen von 2017 jeweils für eine Pressekonferenz vorbeikommen. (Diese Meldung stammt aus dem „Spiegel“.)

Die Gründe der Nicht-Einladung, über die  Mayntz schweigt, liegen allerdings auf der Hand, denn der Umgang der AfD mit der Presse lässt mit Bezeichnungen wie „Lügenpresse“ oder „Pinocchiopresse“ reichlich zu wünschen übrig. Und diese Bezeichnungen kommen auch aus dem Munde von Frauke Petry. Insofern darf es sie nicht wundern, dass sie und ihr Lebensgefährte Marcus Pretzell in diesem Jahr keine gern gesehene Gäste dieser Veranstaltung sind. Im vergangenen Jahr begab sich Frauke Petry unmittelbar nach dem Ball zum AfD-Bundesparteitag in Hannover, auf dem sie dann in ihrer Rede der „Pinocchiopresse“, mit der sie einen Abend zuvor noch gefeiert und getanzt hatte, ganz gehörig die „Leviten las“ und ihr jede Menge Vorwürfe machte.

Viele der AfD-Mitglieder dürften damit aber auch gar kein Problem haben, dass der Bundespresseball ohne die AfD stattfindet, denn im vergangenen Jahr hatte sich so manches AfD-Mitglied an der Parteibasis verärgert über Petrys Ball-Besuch bei der unbeliebten „Lügenpresse“ gezeigt und ihr Erscheinen auf dem Ball „Anbiederung“ verstanden.

von

Günter Schwarz  – 12.11.2016