Der künftige US-Präsident bog die Tatsachen im Wahlkampf gerne nach seinem Gutdünken zurecht. Laut einem Fakt-Checker waren teilweise 91 Prozent seiner Aussagen unwahr. Trump hat aber auch abenteuerliche Dinge gesagt, die sich später als richtig herausstellten. Oder zumindest als nicht ganz falsch.

„Bernie Sanders wurde von den Clinton-lastigen Demokraten im Vorwahlkampf betrogen.“

Tatsächlich kam durch eine Wikileaks-Veröffentlichung heraus, dass Hillary Clinton die Fragen eines TV-Duells vorab zugespielt wurden.

„Die Umfragen stimmen nicht.“

Immer wenn die Meinungsumfragen im Wahlkampf für ihn ungünstige Werte zeigten, zweifelte Donald Trump sie an. Am Ende stellte sich heraus: Er lag richtig. Die meisten Umfragen sahen seine Erfolgschancen deutlich zu negativ.

„Die Wahlkampffinanzierung in den USA ist korrupt.“

In den USA gibt es de facto keine Obergrenzen für Parteispender. So können Milliardäre für Kandidaten – über das Instrument sogenannter «SuperPacs» – soviel Geld spenden, wie sie wollen. Kaum jemand glaubt, dass etwa der Casino-Unternehmer Sheldon Adelson seine mindestens 42 Millionen Dollar an die Republikaner ohne die Aussicht auf eine Gegenleistung gegeben hat. Diese vom obersten Gericht erlaubte Praxis wollen auch viele Demokraten ändern.

„Nato-Mitglieder wie Deutschland sollen für den Schutz der USA zahlen.“

Dies ist sehr stark vereinfacht dargestellt, aber nicht ganz ohne Substanz. Die Nato-Mitgliedsstaaten haben sich untereinander zugesichert, dass sie mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigungsausgaben verwenden – um die jeweiligen Armeen schlagkräftig zu halten. Tatsächlich bleiben mehrere Nato-Länder seit Jahren unter dieser Grenze, darunter Deutschland mit 1,19 Prozent im Jahr 2015 und Frankreich.

von

Günter Schwarz – 12.11.2016