(København) – Ist es die dänische „Hygge“, das christliche Kulturerbe, die Sprache oder sind es die Pølser? Die Dänen sind von der Regierung gefragt, aus 20 Punkten zehn Werte für den „Danmarkskanon“ auszuwählen.

Was macht das Land Dänemark als Dänemark aus? Welche Werte stehen für das Land? Das fragt die Regierung des skandinavischen Landes derzeit seine Bevölkerung. Zur Auswahl stehen 20 Punkte, darunter die Gleichberechtigung der Geschlechter, der Wohlfahrtsstaat und die berühmte dänische „Hygge“ (Gemütlichkeit). Kuratoren hatten zuvor die 20 Punkte aus insgesamt 2.415 Vorschlägen aus der Bevölkerung ausgewählt.

Auch das christliche Kulturerbe, Vertrauen, Freiheit, Mitmenschlichkeit, die dänische Sprache, Vereinsleben, Handwerk und die Anteilsbewegung („Andelsbevægelse“, eine Genossenschaftsbewegung ähnlich wie Raiffeisen) sind auf der Liste zu finden. Eine Woche lang können die Dänen durch Klicks im Internet für ihre Favoriten stimmen.

Mit diesem Projekt möchte Dänemarks Kulturminister Bertel Haarder ein größeres kulturelles Bewusstsein unter Dänen und Zuwanderern schaffen. „Ich bin gespannt darauf, zu sehen, welche Werte die Dänen glauben, dass sie am wichtigsten für unsere Kultur, Gesellschaft und Zukunft sind“, wird Haarder zitiert. Er werde für viele der Werte stimmen, da sie jeweils auf ihre eigene Art und Weise zum Ausdruck brächten, wodurch die Dänen geformt seien.

Nach Einschätzung des Ministeriums könnte der „Danmarkskanon“ künftig als Unterrichtsmaterial genutzt werden oder als Inspiration für den Einbürgerungstest im kommenden Jahr dienen. Die Dänen können für mehrere der 20 Werte stimmen. Jene zehn, die die meisten Stimmen erhalten, werden in den „Danmarkskanon“ aufgenommen, der am 12. Dezember präsentiert werden soll.

von

Günter Schwarz  – 16.11.2016